Hockenheim
02.05. - 04.05.2014

Oschersleben
16.05. - 18.05.2014

Budapest / H
30.05. - 01.06.2014

Norisring
27.06. - 29.06.2014

Moskau / RUS
11.07. - 13.07.2014

Red Bull Ring / A
01.08. - 03.08.2014

Nürburgring
15.08. - 17.08.2014

Lausitzring
12.09. - 14.09.2014

Zandvoort / NL
26.09. - 28.09.2014

Hockenheim
17.10. - 19.10.2014


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Marco Wittmann fährt vierten Saisonsieg ein
Paul di Resta bester Mercedes-Mann auf Platz vier

Vom 15. bis 18. August stand der siebte Lauf der DTM auf dem Progamm. Nach dem letzten Rennen vor vierzehn Tagen in Österreich auf dem Red Bull Ring ging es nun wieder in heimische Gefilde und zwar in die Eifel zum Nürburgring. An diesem Wochenende wird die Kurzanbindung gefahren. Als Tabellenführer reist Marco Wittmann (BMW Team RMG) mit 95 Punkte hierher an, gefolgt von Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline) mit 56 und Bruno Spengler (BMW Team Schnitzer) mit 42 Punkte. Christian Vietoris der beste Mercedes-Pilot, er liegt in der Meisterschaft auf Rang acht mit 33 Zähler, will hier alles versuchen ein gutes Ergebnis einzufahren und damit viele Punkte zu sammeln, um in der Meisterschaft weiter nach vorne zu kommen. Die acht BMW M4 DTM werden in der Eifel mit Trauerflor antreten, da der Zwillinghsbruder von Charlie Lamm verstorben ist. Mit dem BMW Team Schnitzer hatte der Zwillingsbruder von Teamchef Charly Lamm in den vergangenen Jahrzehnten zahllose Erfolge gefeiert. In der DTM konnte BMW bisher neunmal auf dem Nürburgring siegen, zuletzt beim 40-jährigen Jubiläum der BMW M GmbH in der Comeback-Saison 2012. Damals gewann Bruno Spengler, der am kommenden Wochenende sein 100. DTM-Rennen bestreiten wird.


YS

Im vergangenen Jahr starteten in Augusto Farfus und Marco Wittmann zwei BMW Piloten aus der ersten Startreihe. Augusto Farfus schaffte als Zweiter im Rennen den Sprung auf das Podium. In diesem Jahr gehen die BMW Piloten nach vier Siegen in den bisherigen sechs Saisonrennen mit viel Rückenwind, aber auch mit entsprechend hohem Performance-Gewicht, in den siebten Lauf. Die BMW M4 DTM von Wittmann, Farfus und Spengler müssen die laut Reglement maximal möglichen zehn Kilogramm zuladen. Auch alle anderen BMW Rennwagen sind schwerer als die Autos der Konkurrenz. Für das Phoenix Racing Team ist es diesmal ein Heimspiel. Schließlich liegt der Firmensitz in Meuspath nur einen Steinwurf vom Fahrerlager entfernt. Ansonsten legen die DTM-Teams in einer Saison tausende von Kilometern zurück. Auch für die Piloten Timo Scheider und Mike Rockenfeller ist es ein Heimrennen. Phoenix Racing hat sich auf dem Nürburgring und besonders auf der Nordschleife einen großen Namen gemacht. Nach 2012 holte das Team in diesem Jahr den zweiten Sieg für Audi beim ADAC Zurich 24h-Rennen. In der DTM fehlt der Mannschaft aus Meuspath allerdings noch der Erfolg auf dem Nürburgring. Der soll der Firmenhistorie möglichst schnell hinzugefügt werden, vielleicht schon an diesem Wochenende.


CS

Ernst Moser(Teamchef Phoenix Racing): "Ein Heimrennen ist immer etwas ganz spezielles und da will man seine Sache natürlich besonders gut machen."

Maxime Martin (BMW Team RMG): "Ich kenne den Nürburgring sehr gut aus dem GT-Sport. Natürlich sind GT-Rennen und die DTM zwei vollkommen verschiedene Kategorien. Deshalb muss ich mich an die speziellen Anforderungen anpassen und den Kurs gewissermaßen neu lernen. Darauf freue ich mich – denn ich liebe den Nürburgring einfach. Belgien ist nicht weit weg, und es werden einige Leute kommen, um mich anzufeuern."

Martin Tomczyk (BMW Team Schnitzer): "Der Nürburgring ist eine großartige Strecke, eine der traditionsreichsten, die wir in Deutschland haben. Nach wie vor macht es besonders großen Spaß, dort zu starten. Ich bin in diesem Jahr bereits beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife gefahren. Jetzt geht es auch mit der DTM in die Eifel. Der Nürburgring ist einfach eine Institution und aus dem Kalender nicht wegzudenken."


CS

Am frühen Samstagmorgen von 8.00 Uhr bis 9.00 Uhr stand für die DTM-Piloten das erste freie Training auf dem Programm. Zunächst einmal wechselten in dieser einen Stunde die Positionen immer wieder. Am Schluss hatte sich dann Timo Glock (BMW Team MTEK) gegenüber allen anderen durchgesetzt und war nach 27 absolvierten Runden mit einer Zeit von 1:27,454 Minuten der schnellste Mann im Feld, gefolgt von dem Mercedes-Piloten Robert Wickens (Free Man`s World Mercedes) und Pascal Wehrlein (gooix Mercedes AMG). Der Tabellenführer Marco Wittmann musste sich zunächst mit Rang dreizehn zufrieden geben. Als bester Audi-Pilot lag Nico Müller (Audi Sport Team Rosberg) auf Platz sechs. Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline) und Bruno Spengler (BMW Team Schnitzer), die in der Tabelle auf den Plätzen zwei und drei liegen, platzierten sich auf den Plätzen 22 und 20. In den Top 10 befanden sich drei BMW, fünf Mercedes und zwei Audi-Fahrer.


Als dann um 10.10 Uhr das zweite freie Training in Angriff genommen werden musste, war die Strecke komplett trocken und die Zeiten wurden schneller. Bei noch 31 Minuten zu fahrender Zeit setzte zunächst leichter Regen ein. In diesem Moment hatte Paul di Resta mit einer Zeit von 1:23,578 Minuten das Zepter übernommen. Hinter ihm lagen Timo Scheider und Marco Wittmann. Wenig später hatte Vitaly Petrov das Fahrzeug nicht mehr auf der Strecke halten können und drehte sich. Sieben Minuten später öffnete der Himmel dann seine Schleusen und es schüttet wie aus Eimern. Zunächst kamen dann alle in die Box und zogen neue Regenreifen auf. Danach begann die Jagd auf die beste Zeit von Neuem. Als die Stunde um war, hatte niemand die Zeit von Paul di Resta knacken können. Timo Scheider und Marco Wittmann hatten ihre Plätze zwei und drei auch behaupten können. Timo Glock, Robert Wickens und Pascal Wehrlein, die Schnellsten aus dem ersten freien Training lagen diesmal auf den Rängen fünf, 21 und elf. Jetzt befanden sich zwei Mercedes, vier Audi und vier BMW-Piloten in den Top 10.


YS

Um 14.45 Uhr wurde es dann ernst für die Fahrer, denn nun stand das entscheidende Qualifying auf dem Programm, in denen sie ihre Startpositionen für Sonntag ausfahren. Dieses findet in drei Sessions statt. Zunächst einmal begeben sich alle 23 Piloten hinaus auf die Strecke. In dreizehn Minuten haben sie Gelegenheit sich unter die schnellsten 18 zu fahren. Mattias Ekström setzte zunächst für alle anderen eine Zeit von 1.34,272 Minuten, gefolgt von Robert Wickens und Augusto Farfus. Es dauerte nicht lange und die Zeiten wurden schneller. So hatte sich nach drei Runden Gary Paffett an die Spitze gefahren. Hinter ihm lagen Pascal Wehrlein und Paul di Resta. Bei noch fünfeinhalb Minuten zu fahrender Zeit kamen sie alle herein und wechselten noch einmal auf neue Reifen. Aus dem Raster herausgefallen waren zu dieser Zeit: Miguel Molina, Sven Müller und Edoardo Mortara. Martin Tomczyk und Daniel Juncadella hatten noch ein wenig abgewartet. Der BMW-Pilot hatte sich dann gleich auf Platz zwei katapultiert. In der Schlußphase hatte Martin Tomczyk sich mit einer Zeit von 1:29,612 Minuten auf Platz eins gefahren. Dabei sollte es aber nicht bleiben, denn in der letzten Minute änderte sich der Zeitenmonitor immer wieder. Als die Uhr auf Null stand war Martin Tomczyk mit 1:26,067 Minuten der schnellste Mann im Feld, gefolgt von Marco Wittmann und Timo Glock. Nicht mehr mit von der Partie sind: Antonio Felix da Costa, Joey Hand, Vitaly Petrov, Mattias Ekström und Gary Paffett.


Nach einer Pause von sieben Minuten ging es nun in Q2. In dieser Sitzung kamen nach elf Minuten nur die besten acht von ihnen weiter. Bei noch sieben Minuten zu fahrender Zeit hatte sich Jamie Green nach zwei Runden mit einer Zeit von 1:23,541 Minuten in Szene gesetzt. Hinter ihm lagen Sven Müller und Mike Rockenfeller. Nach drei gefahrenen Runden hatten sich folgende Piloten nicht qualifiziert um weiter zu kommen: Timo Glock, Paul di Resta, Christian Vietoris, Daniel Juncadella, Bruno Spengler, Pascal Wehrlein, Martin Tomczyk, Robert Wickens, Augusto Farfus und Edoardo Mortara. Sie hatten aber noch fünf Minuten Zeit um sich unter die besten acht zu fahren. Zwischenzeitlich hatte sich Mike Rockenfeller an die Spitze gefahren. Jamie Green war auf Platz drei zurückgefallen. In der letzten Minute hatte sich der Tabellenführer auf Rang eins gesetzt mit einer Zeit von 1:22,504 Minuten, gefolgt von Jamie Green und Paul di Resta. An dieser Reihenfolge änderte sich auch nichts. Von den Startplätzen neun bis 18 werden folgende Piloten ins Rennen gehen: Christian Vietoris, Sven Müller, Adrien Tambay, Maxime Martin, Robert Wickens, Augusto Farfus, Pascal Wehrlein, Timo Glock, Bruno Spengler und Martin Tomczyk.


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Die letzten acht Fahrer mussten dann nach einer weiteren Pause von acht Minuten noch einmal hinaus, um in den elf Minuten ihre endgültige Startposition auszufahren. Marco Wittmann hatte nach zwei Runden eine Zeit von 1.22,780 Minuten für alle anderen hingelegt, gefolgt von Edoardo Mortara und Timo Scheider. Der amtierende Meister Mike Rockenfeller befand sich auf Platz vier. Bei noch viereinhalb Minuten zu fahrender Zeit war er in die Box gekommen und holte sich noch einmal frische Reifen. Marco Wittmann ging bei drei Minuten dreißig noch einmal hinaus auf die Strecke. Jamie Green war sehr spät hinausgegangen und kam sofort wieder hinein um neue Reifen aufzuziehen. Er ging ein sehr hohes Risiko ein, denn er hatte nur eine Runde und die musste komplett passen um auf die Pole zu fahren. Der erste und zweite Sektor ging zu seinen Gunsten aus. Am Ende war für ihn nur Startplatz vier drin. Seine dritte Pole-Position holte sich Marco Wittmann mit einer Zeit von 1:22,780 Minuten. Hinter ihm werden Edoardo Mortara und Mike Rockenfeller ins Rennen gehen. Startplatz vier bis acht nehmen Jamie Green, Timo Scheider, Miguel Molina, Daniel Juncadella und Paul di Resta ein.


Marco Wittmann (BMW Team RMG, Platz 1): "Das war wirklich ein sehr gutes Qualifying – und es lief viel besser, als ich es mit zehn Kilogramm Ballast erwartet hätte. Mein Auto hat im zweiten Qualifying-Abschnitt perfekt gepasst und war auch in Q3 toll zu fahren. Hier am Nürburgring beim Heimspiel vom BMW Team RMG auf der Poleposition zu stehen, ist großartig. Die Mannschaft hat einen tollen Job gemacht und vom freien Training zum Qualifying die Abstimmung des Autos entscheidend verbessert. Das Ziel für morgen muss sein, einen guten Start zu erwischen und die Audi-Fahrer hinter mir zu halten. Dann ist ein gutes Ergebnis möglich. In Gedenken an den verstorbenen Dieter Lamm haben wir versucht, seiner Familie hier mit einem guten Ergebnis ein kleines Geschenk zu machen. Das ist uns gelungen. Jetzt freue ich mich auf das Rennen morgen."

Edoardo Mortara (Audi Sport Team Abt, Platz 2): "Ich kann es kaum glauben: Wir hatten sechs harte Qualifyings und plötzlich läuft es. Wir haben etwas an der Abstimmung geändert und heute das komplette Potenzial ausgeschöpft. Es war ein tolles Qualifying und ich bin sehr optimistisch für das Rennen."

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix, Platz 3): "Ich bin mit dem Qualifying sehr zufrieden. Ich war im Freien Training heute Morgen im Nirgendwo und hatte nicht damit gerechnet, dass unser Auto so gut geht. Unser Audi war schön zu fahren. Mit etwas mehr Glück hätten wir am Ende sogar um die Pole kämpfen können. Sicherlich war noch ein Zehntel drin, aber die Runde war schon sehr gut und ich hatte einen guten Fluss. Es war ein Qualifying, wie ich es eine zeitlang gewohnt war. Es war heute befreiend."

Daniel Juncadella (Petronas Mercedes Mücke Motorsport, Platz 7): "Es war sehr schwierig, im Q3 eine perfekte Runde hinzubekommen. Vielleicht habe ich das Auto etwas überfahren, um das Maximum herauszuholen. Ich habe auf meinen beiden Runden Fehler gemacht. Also bin ich nicht ganz zufrieden. Aber ich bin glücklich, bester Mercedes-Benz Fahrer zu sein. Startplatz sieben ist mein bislang bestes Qualifying-Ergebnis in dieser Saison. Allerdings hatten wir uns nach Q2 ein bisschen mehr ausgerechnet."


Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Wir haben einmal mehr ein sensationelles Qualifying von Marco Wittmann gesehen. Das war bereits seine dritte Poleposition in dieser Saison – und das mit maximalem Gewicht. Von Marcos Leistungen kann man im Moment nur sehr beeindruckt sein. Mit dem übrigen Ergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden. Die Verhältnisse waren wechselhaft und schwierig, das ein oder andere Fahrzeug von uns hätte uns durchaus noch weiter vorn landen können. Unsere Gesamtperformance müssen wir heute noch einmal in Ruhe analysieren."

Dieter Gass (Leiter DTM): "Die Ausgangsposition ist definitiv gut: Mit fünf Audi unter den Top Sechs sind wir sehr gut aufgestellt, auch wenn es für die Pole-Position nicht ganz gereicht hat. Vor der Performance von Marco Wittmann kann man aber nur den Hut ziehen. Für uns war es wichtig, vorn wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung zu zeigen und uns in eine Position zu bringen, in der wir morgen um den Rennsieg mindestens ein Wort mitreden können."

Wolfgang Schattling (Leiter Motorsport Marketing-Kommunikation): "Glückwunsch an Marco Wittmann und BMW zur Pole Position. Das war eine bemerkenswerte Leistung. Unser Ergebnis ist mit den Plätzen sieben, acht und neun nicht so schlecht. Leider ist Christian mit nur einer Tausendstelsekunde Rückstand denkbar knapp am Einzug ins Q3 gescheitert. Aber wir wussten, dass es für uns auf dieser Strecke schwierig werden würde. Deshalb sind wir mit drei Autos in den Top-10 der Startaufstellung zufrieden. Jetzt wollen wir uns im Rennen steigern. Wir verstehen unser Auto immer besser und kommen mit dem Setup immer mehr ins richtige Abstimmungsfenster. Wir lassen uns nicht entmutigen und greifen weiter an."


Bei recht kühlem Wetter nahmen die Piloten ihren siebten Lauf am Sonntagmittag unter die Räder. Dreizehn Fahrer gehen auf Standardreifen hinaus, die anderen zehn haben die Options aufgezogen. Timo Scheider und Sven Müller sind die einzigen beiden Piloten in der Top 10, die das Rennen auf den harten Reifen aufnehmen. Alle anderen acht starten mit den weichen. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne Probleme und Marco Wittmann konnte seine Pole umsetzen und führte das Feld in die erste Kurve. Sie kamen alle gut hindurch. Im gesamten Feld wurden bereits harte Positionskämpfe ausgetragen. Nach einigen Metern hatte sich der Führende bereits mit einigen Wagenlängen abgesetzt. Ein harter Kampf war zwischen Timo Scheider und Augusto Farfus entstanden. Nach der ersten Runde hatte Marco Wittmann schon einen Vorsprung von 1,2 Sekunden, gefolgt von Mike Rockenfeller und Edoardo Mortara. Zwischenzeitich war Miguel Molina bereits zum Reifenwechsel in die Box gekommen und zwar hatte er einen Reifenschaden hinten links zu verzeichnen. Er durfte nun dem Feld hinterher eilen. Timo Glock und Gary Paffett berrührten sich und der BMW-Pilot kam etwas ins Straucheln. Wenig später tauschten diese beiden Streithähne wieder etwas den Lack aus. Hier wurde die Gangart nun härter. Auch Mattias Ekström war nach zwei Runden zum Reifenwechsel in der Box gewesen.


Jamie Green auf Platz vier fahrend musste Daniel Juncadella ziehen lassen. Es dauerte nicht lange und er wurde auch noch von Paul di Resta kassiert und damit befand sich der Brite nur noch auf Platz sechs wieder. Zur gleichen Zeit war für Mattias Ekström das Rennen bereits gelaufen, denn er war wieder zu seiner Crew zurückgekehrt und er fuhr mit einer gebrochenen Radaufhängung auch direkt in die Box. Beim nächsten Umlauf kam auch Miguel Molina zur Crew und beendete das Rennen schon nach fünf Runden. Zuvor war er von der Strecke abgekommen und mit der Frontpartie in einen Reifenstapel gefahren. Der Vorsprung des Pole-Setters war bereits auf 1,6 Sekunden angewachsen. Er bekam von alledem nichts mit. Timo Scheider war mit den Standardreifen bis auf Platz zehn zurückgereicht worden. Sven Müller auf Platz zehn fahrend hatte alle Hände voll zu tun drei Fahrzeuge in Schach zu halten. Auf der Start und Zielgeraden bekam Timo Scheider von Robert Wickens einen Schubser. Er geriet ins Trudeln und schoß dann geradeaus weiter. Da kam aber Sven Müller, der ihm nicht ausweichen konnte und traf ihn dann seitlich im Bereich der Fahrertüre. Für Timo Scheider war damit auch das Rennen gelaufen, denn stark beschädigt gab er das Rennen in der Box früher auf als geplant. Sven Müller setzte seine Fahrt auf Platz 17 weiter fort.


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Augusto Farfus auf Rang sieben führte ein Quartett an. Hinter ihm lag Maxime Martin, der in der elften Runde auch an dem Kanadier vorbeiziehen konnte. Jamie Green und Christian Vietoris versuchten nun auch noch an Bruno Spengler vorbeizugehen. Zwischenzeitlich rollte auch Sven Müller neben der Strecke aus. Die ersten drei fuhren alle mit einem gewissen Respektabstand hintereinander her. In der zwölften Runde ging es zwischen Jamie Green und Augusto Farfus mächtig zur Sache. Im nachhinein schob der Brite den Kanadier quer vor ihm liegend einige Meter vor sich her und drehte ihn dann neben der Strecke um. Der Lachende Dritte war hier Christian Vietoris, denn er konnte mühelos auf Platz sieben vorfahren. Die Aktion die Jamie Green und Augusto Farfus da abgeliefert hatten, wurde im nachhinein von der Rennleitung untersucht. Vitaly Petrov hatte ein Überholmanöver gestartet, der zu seinen Gunsten ausging und zwar war er an Martin Tomczyk vorbeigegangen und hatte sich mit Platz neun in die Punkte gefahren. Wobei der Russe auch auf den weicheren Reifen unterwegs war. Jamie Green und Augusto Farfus waren trotz ihres harten Fahrstils immer noch mit von der Partie und zwar auf den Plätzen acht und dreizehn.


Der Vorall zwischen Robert Wickens und Timo Scheider wurde ebenfalls von den Sportkommissaren untersucht. Das Duell um Platz drei war nach 16 Runden im vollem Gange. Paul di Resta versuchte Edoardo Mortara in einen Fehler zu treiben. Der Italiener musste absolute Kampflinie fahren. Hinter diesen beiden gesellte sich jetzt auch noch Daniel Juncadella. Auch Robert Wickens auf der zwölften Position hatte nichts zu lachen, denn ihm im Nacken saßen Bruno Spengler, Pascal Wehrlein und Adrien Tambay. Mit 3,5 Sekunden war Marco Wittmann auf und davon gefahren. Augusto Farfus kam nach 19 Runden herein und wechselte auf Standardreifen. Zwei Umläufe weiter kamen Daniel Juncadella, Maxime Martin und Jamie Green zum Reifenwechsel herein. So wie sie hereinkamen, verließen sie auch die Boxengasse. Nach 21 Runden kam der Tabellenführer zum Pflichtboxenstopp. In einer Zeit von 2,7 Sekunden wurden bei ihm die Reifen gewechselt. Dei Reihenfolge geriet durch die Boxenstopps erst einmal durcheinander. Die komplette Spitze mit Mike Rockenfeller, Edoardo Mortara und Paul di Resta waren nach 23 gefahrenen Runden herein gekommen. Die ersten acht hatten bereits alle gewechselt und danach führte wieder Maro Wittmann mit einem Vorsprung von 2,6 Sekunden, gefolgt von Mike Rockenfeller und Edoardo Mortara.


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Als Antonio Felix da Costa und Joey Hand ihre Reifen gewechselt hatten, fuhren sie einige Meter nebeneinander auf die Boxenausfahrt zu. Im nachhinein verließ diese zuerst Antonio Felix da Costa. Bruno Spengler und Gary Paffett waren die letzten beiden die ihren Pflichtboxenstopp absolvierten. Runde um Runde konnte sich Marco Wittmann immer mehr vom übrigen Feld absetzen. Auf Platz sechs hatte Maxime Martin alle Hände voll zu tun sich Christian Vietoris vom Hals zu halten. Im hinteren Feld tauschte man des öfteren etwas den Lack aus. Christian Vietoris konnte nach 32 Runden auf Rang sechs vorfahren. Nach 36 Runden kam Augusto Farfus früher in die Box als geplant und beendete dort das Rennen. Unterdessen war ein harter Kampf um Platz zwölf entstanden zwischen Adrien Tambay und Bruno Spengler. Vitaliy Petrov verlor in einer Runde gleich zwei Plätze, denn er musste Timo Glock und Gary Paffett ziehen lassen. Der BMW-Pilot kam bei diesem Üerholvorgang leicht ins Trudeln. Der Druck des Briten auf den frisch verheirateten Timo Glock wurde immer größer. Im nachhinein musste der BMW-Pilot dann den Mercedes-Fahrer ziehen lassen. In der Schlußphase hatte Martin Tomczyk auf Jamie Green aufgeschlossen. Hier ging es um Platz acht.


Vier Runden vor Schluß hatte Jamie Green Martin Tomczyk ziehen lassen. Damit war der BMW-Pilot auf Rang acht vorgefahren. Von alledem bekam Marco Wittmann an der Spitze nichts mit, denn er hatte einen Vorsprung von 2,7 Sekunden. Zwischenzeitlich war Mike Rockenfeller etwas näher an den Tabellenführer herangekommen. Pascal Wehrlein hatte beim nächsten Umlauf auch noch Jamie Green niedergerungen. Es dauerte nicht lange und Robert Wickens konnte auch noch vorbeigehen. Damit nahm der Audi-Pilot nur noch Platz elf ein. Edoardo Mortara auf Platz drei hatte seinen Rang auch noch nicht in trockenen Tüchern, denn Paul di Resta und Daniel Juncadella waren bis auf 0,8 Sekunden herangekommen. Unterdessen stand für die beiden Führenden die Überrundung von Vitaly Petrov an. Der Russe machte ganz fair Platz und griff damit nicht in die Meisterschaft ein. In der letzten Runde war der Vorsprung von Marco Wittmann auf 1,4 Sekunden geschrumpft. Nach 49 Runden holte sich Marco Wittmann seinen vierten Saisonsieg, gefolgt von Mike Rockenfeller und Edoardo Mortara. Paul di Resta kam als bester Mercedes-Fahrer auf Rang vier ins Ziel. Bruno Spengler wurde als Zwölfter abgewunken.


In der Meisterschaft führt weiterhin Marco Wittmann mit 120 Punkten vor Mattias Ekström mit 56 und Edoardo Mortara ebenfalls mit 56 Punkten. Auf Platz eins in der Teamwertung liegt BMW Team RMG mit 159 Zähler, gefolgt von Audi Sport Team Abt mit 92 und Audi Sport Team Abt Sportsline mit 82 Zähler. In der Konstruktionswertung hat BMW mit 302 Punkten die Nase vorne. Platz zwei und drei nehmen Audi mit 284 und Mercedes-Benz mit 121 Punkten ein.


YS

Marco Wittmann (BMW Team RMG, Platz 1): "Für mein Team und mich war es mit der Poleposition und dem Sieg ein perfektes Wochenende am Nürburgring. Ich hatte einen guten Start, bin als Führender aus Kurve eins gekommen und konnte mich schnell absetzen. Auch mein Boxenstopp war schnell und fehlerfrei, so dass ich vorne bleiben konnte. Die Mannschaft hat fantastische Arbeit geleistet. In der Mitte des Rennens habe ich einen kleinen Fehler gemacht. Ich habe zu spät gebremst und musste durch die Schikane ausweichen. Zum Glück hat mich das kaum Zeit gekostet. Gegen Ende des Rennens haben meine Reifen abgebaut, und ich bin noch einmal unter Druck durch Mike Rockenfeller gekommen. Aber letztlich konnte ich meinen Vorsprung verteidigen und im Heimrennen meines BMW Team RMG den Sieg holen. Ich freue mich, dass ich meinen Jungs dieses Geschenk machen konnte. Widmen möchte ich diesen Erfolg aber Dieter Lamm, der mich vor einigen Jahren in die BMW Motorsport Familie eingeführt hat."

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix, Platz 2): "Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Das war ein Wochenende, wie es sein soll. Natürlich hatte ich die Hoffnung, Marco Wittmann mit zehn Kilogramm weniger im Auto zu schlagen. Das hat leider nicht geklappt. Aber ich bin ehrlich: Platz zwei ist ein schönes Ergebnis. Das hätten wir häufiger dieses Jahr hinbekommen sollen. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die kommenden Rennen und gebe mein Bestes, solange noch alles offen ist. Schauen wir, was dabei herauskommt."

Edoardo Mortara (Audi Sport Team Abt, Platz 3): "Ich hatte ein gutes Rennwochenende hier am Nürburgring. Die Wochenenden vorher waren sehr schwierig. Das Rennen war nicht unbedingt perfekt. Mein Start hätte besser sein können – von der rechten Seite ist es aber immer schwieriger. Am Ende war ich aber sehr zufrieden. Ich hoffe, so geht es bei den nächsten Rennen weiter."


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Paul Di Resta (HWA DTM Mercedes AMG C-Coupé, 4. Platz): "Das war eine großartige Leistung von Marco Wittmann. Gratulation an ihn. Wir können mit Platz vier zufrieden sein. Wir hatten heute ein sehr starkes Auto, besonders auf den Option-Reifen. Damit war die Pace sehr gut. Vielen Dank an mein Team für die großartige Vorbereitung des Autos. Aus Teamsicht war es heute ein gutes Rennen für uns und das auf einer Strecke, von der wir dachten, dass sie unserem Auto nicht so gut liegen würde. Wir scheinen also auf dem richtigen Weg zu sein. Jetzt müssen wir weiter pushen und alles geben, um uns weiter zu steigern."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Das war einmal mehr ein sensationelles Rennen von Marco Wittmann. Er hat mit dem schwersten Auto im Feld erneut eine fehlerfreie Leistung gezeigt. Gestern die vierte Poleposition der Saison, heute der vierte Sieg: Marco bildet mit seinem BMW M4 DTM aktuell eine perfekte Einheit. Ich bin sehr stolz auf ihn. Nach dem durchwachsenen Qualifying-Ergebnis am Samstag konnten noch einige andere unserer Fahrer Punkte sammeln. Wir haben tolle und spannende Aufholjagden von Maxime Martin und Martin Tomczyk gesehen. Obwohl es in der Fahrerwertung sehr gut für Marco aussieht, bleiben wir voll konzentriert. Es sind immer noch drei Rennen zu fahren und 75 Punkte zu vergeben. Diesen Sieg an diesem speziellen Wochenende möchte ich im Namen der BMW Motorsport Familie Dieter Lamm widmen."

Dieter Gass (Leiter DTM): "In der DTM zwei Fahrer auf dem Podium zu haben, ist grundsätzlich ein gutes Ergebnis. Glückwunsch an Mike (Rockenfeller) und Edo (Mortara). Dass es nur die beiden geschafft haben, ihre guten Startpositionen zu nutzen, ist natürlich nicht befriedigend. Wir haben unser Ziel, das Rennen zu gewinnen, nicht erreicht. Zudem haben wir viele Autos verloren – gerade beim Rennstart. Vier von acht Autos durch Kollisionen zu verlieren, tut weh."

Wolfgang Schattling (Leiter Motorsport Marketing-Kommunikation): "Fünf Autos in den Top-10: Das ist gutes Mannschaftsergebnis für uns, ganz besonders wenn man unsere Startpositionen berücksichtigt. Natürlich haben wir am Ende auf einen Podestplatz gehofft, aber es hat leider nicht ganz gereicht. Die Situation mit Robert tut uns leid. An dieser Stelle wird eigentlich nicht gebremst. Da hatte er keine Chance. Wir dachten vor dem Wochenende, dass der Nürburgring unserem Auto nicht liegen würde. So gesehen können wir mit den Fortschritten bei der Entwicklung und dem Gesamtergebnis zufrieden sein."


CS