Hockenheim
02.05. - 04.05.2014

Oschersleben
16.05. - 18.05.2014

Budapest / H
30.05. - 01.06.2014

Norisring
27.06. - 29.06.2014

Moskau / RUS
11.07. - 13.07.2014

Red Bull Ring / A
01.08. - 03.08.2014

Nürburgring
15.08. - 17.08.2014

Lausitzring
12.09. - 14.09.2014

Zandvoort / NL
26.09. - 28.09.2014

Hockenheim
17.10. - 19.10.2014


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Vierfach-Sieg für BMW
Bester Audi auf Platz fünf, schnellster Mercedes auf Rang neun

Marco Wittmann(BMW Team RMG) reist mit 70 Punkten in der Meisterschaft als Tabellenführer nach Österreich in die Steiermark. Ihren sechsten Lauf absolvieren die Piloten der DTM vom 01. bis 03. August auf dem mehrfach umgebauten Red Bull Ring in Spielberg. Dieser Kurs steht in der DTM für spannende Rennen und begeistere Fans vor einer traumhaften Kulisse. Von 1963 bis 2003 fanden zuerst auf dem Flugplatz in Zeltweg und später auf dem jetzigen Gelände des Red Bull Rings, Rennen der Formel 1 statt. Ob Jochen Rindt oder Niki Lauda, von Alain Prost bis Michael Schumacher – sie alle zogen schon ihre schnellen Runden auf diesem legendären Areal. Der Kurs ist in die hügelige Landschaft der Steiermark eingebettet und verfügt teilweise über Naturtribünen. Der Red Bull Ring ist bei Fans und Fahrern gleichermaßen beliebt. Grund ist neben der malerischen Alpenkulisse vor allem die anspruchsvolle Streckenführung, die mit langen Geraden sowie schnellen und langsamen Kurvenkombinationen ein Garant für spannende Rennen mit zahlreichen Überholmanövern ist. Eine Besonderheit des Kurses sind die Höhenunterschiede mit einer maximalen Steigung von zwölf und einem maximalen Gefälle von 9,3 Prozent.


CS

Hier will die Audi-Mannschaft endlich ihren ersten Sieg in dieser Saison einfahren. Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline) liegt mit 50 Zähler auf Platz zwei der Meisterschaft und damit in Lauerstellung, gefolgt von Bruno Spengler (BMW Team Schnitzer) mit 41 Punkten. Vier weitere Audi-Piloten warten in den Top Ten auf ihre Chancen. In der Herstellerwertung liegt die Marke weiterhin an der Spitze. Der mit 4,326 Kilometern drittlängste Kurs im Kalender war in der Vergangenheit ein gutes Pflaster für die Vier Ringe. Die ersten beiden Siege nach der Neueröffnung vor drei Jahren gingen an Audi-Piloten. Jetzt soll nach Wunsch der Mannschaft der nächste und damit auch erste Saisonsieg kommen. Denn in der ersten Jahreshälfte sammelten die Audi-Piloten zwar mehr Punkte (223) und Podiumsplatzierungen (8) als BMW und Mercedes-Benz, jedoch ein erster Platz fehlt 2014 nach wie vor in der Erfolgsbilanz der Marke.


CS

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline): "Der Red Bull Ring sollte eigentlich schon wegen seines Namens ein gutes Pflaster für mich sein – dennoch habe ich mit der Strecke noch eine Rechnung offen, denn ich war dort noch nie auf dem Podium. Auch wenn ich in diesem Jahr schon drei Pokale geholt habe, wird die Sehnsucht nach dem größten Pokal und der schwedischen Hymne immer größer."

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix): "Spielberg ist eine tolle Strecke, auf der wir in der Vergangenheit schon viele spannende Rennen gesehen haben. Der Renntag in Moskau war natürlich eine Enttäuschung – aber der Speed und die Arbeit im Team haben dennoch prima gepasst. Wenn wir dort in Österreich weitermachen, haben wir gute Chancen, einen Pokal mit nach Hause zu nehmen."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): "Ich habe gut zehn Jahre in der Gegend gelebt, deshalb ist das Rennen in Spielberg so etwas wie ein kleines Heimspiel für mich. Die Vorfreude ist groß, denn ich habe gute Erinnerungen: 2012 haben wir dort das Rennen gewonnen. Das würden wir natürlich gern wiederholen."

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): "Unsere Bilanz nach der ersten Hälfte der Saison fällt natürlich mehr als positiv aus. Mit drei Siegen und drei Polepositions haben wir einen Traumstart hingelegt. Unsere Fahrer und das gesamte Team machen einen hervorragenden Job. Wir werden alles daran setzen, unsere Erfolgsserie auch in folgenden Rennen fortzusetzen. Mit dem zweiten Platz in der vergangenen Saison hat Marco Wittmann bewiesen, dass er auf dem Red Bull Ring gut zurecht kommt. Für Maxime Martin wird es das erste DTM-Rennen in Spielberg sein. Aber das war auch schon in Moskau so. Deshalb gehen wir optimistisch ins sechste Rennwochenende des Jahres."


CS

Augusto Farfus (BMW Team RBM): "Spielberg ist eine tolle Strecke. Ich liebe die Landschaft dort. Das ist eine der schönsten Kulissen, die wir in der DTM haben. Der Kurs selbst hat sehr schnelle Kurven, die unserem Auto liegen sollten. Ich mag diese Art Kurven. Es ist sehr wichtig, ein Auto mit einer guten High-Speed-Balance zu haben, das aber auch gut verzögert. Im vergangenen Jahr hatten wir dort eine starke Qualifikation, und auch das Rennen lief gut. Ich hoffe, dass wir das wiederholen können."

Augusto Farfus (BMW Team RBM): "Spielberg ist eine tolle Strecke. Ich liebe die Landschaft dort. Das ist eine der schönsten Kulissen, die wir in der DTM haben. Der Kurs selbst hat sehr schnelle Kurven, die unserem Auto liegen sollten. Ich mag diese Art Kurven. Es ist sehr wichtig, ein Auto mit einer guten High-Speed-Balance zu haben, das aber auch gut verzögert. Im vergangenen Jahr hatten wir dort eine starke Qualifikation, und auch das Rennen lief gut. Ich hoffe, dass wir das wiederholen können."

Gary Paffett (EURONICS Mercedes AMG C-Coupé): "Spielberg ist eine gute Strecke. Der Kurs ist ziemlich kurz und hat nicht viele Kurven. Wegen der drei langen Geraden ist es natürlich wichtig, einen guten Topspeed zu haben. Ich denke, dass die Strecke mit den langen Geraden und harten Bremsmanövern unserem Auto im Vergleich zu ein paar anderen Kursen besser liegt. Ich freue mich auf das Rennen. Unser Ziel muss sein, Punkte einzufahren und zu versuchen, das Auto besser zu verstehen."

Vitaly Petrov (DTM Mercedes AMG C-Coupé): "Spielberg ist erneut eine mir unbekannte Strecke. Entsprechend muss ich mich in den Freien Trainings erst einmal an den Kurs gewöhnen und mich darauf einstellen. Wie beim zurückliegenden Lauf in Russland erwartet uns auch in Österreich kein einfaches Wochenende. Davon lassen wir uns jedoch nicht entmutigen. Wir werden weiter kämpfen und versuchen, auch in Spielberg das Maximum aus dem Auto herauszuholen."

Christian Vietoris (Original-Teile Mercedes AMG C-Coupé): "In Spielberg erwartet uns ein ganz anderer Streckentyp als zuletzt in Moskau. Es gibt deutlich weniger Kurven, dafür einige längere Geraden. Aus meiner Sicht ist die Strecke großartig. Es geht rauf und runter und die vielen schnellen Kurven verlangen dem Fahrer viel ab. Wir gehen das Rennwochenende mit der nötigen Vorsicht an. Auch in Spielberg geht es für uns darum, das Auto im Training richtig abzustimmen, das Paket zu optimieren und dann das Bestmögliche herauszuholen."


CS

Am Samstagmittag begaben sich die Piloten zum ersten Mal hinaus auf die Strecke um ihr erstes freies Training bei strahlendem Sonnenschein unter die Räder zu nehmen. In dieser Stunde wechselten die Positionen immer wieder. Acht Minuten vor Schluß hatte sich Miguel Molina mit einer Zeit von 1:26,133 Minuten und 24 gefahrenen Runden auf Platz eins platziert. Hinter ihm lagen Robert Wickens und Mattias Ekström. Der Tabellenführer und Bruno Spenlger, der auf Platz drei in der Meisterschaft liegt nahmen die Ränge zwölf und dreizehn ein. Als die Zeit abgelaufen war hatte der Sieger von Moskau Maxime Martin noch eins draufgelegt und war mit einer Zeit von 1:25,985 Minuten und 27 absolvierten Runden der schnellste Mann im Feld, gefolgt von Miguel Molina und Robert Wickens. Mattias Ekström lag auf Platz vier. Marco Wittmann hatte sich verbessern können und war bis auf Platz neun nach vorne gefahren. Hingegen war Bruno Spengler bis auf Rang 16 abgerutscht. Der amtierende Meister Mike Rockenfeller nahm Rang sieben ein. Alle drei Herstellermarken befanden sich damit in den Top drei.


Zwei Stunden später stand dann das zweite freie Training für die Protagonisten auf dem Programm. In dieser Session wurden die Zeiten gegenüber dem ersten freien Training schneller. Nachdem die eine Stunde um war hatte sich Augusto Farfus mit 27 gefahrenen Runden und einer Zeit von 1:25,247 Minuten in Szene gesetzt, gefolgt von Christian Vietoris und Miguel Molina. Wiederum waren alle drei Hersteller in den Top drei vertreten. Maxime Martin und Robert Wickens nahmen nun die Ränge 20 und fünf ein. Marco Wittmann musste sich jetzt mit Platz dreizehn zufrieden geben. Bruno Spengler hatte sich bis auf Platz zehn verbessert. Mike Rockenfeller hatte sich nur auf Rang 15 platziert.


Ernst wurde es für die 23 Piloten am Samstagabend, denn da stand das Qualifying, in dem man die Startaufstellung für Sonntag ausfuhr auf dem Programm. Dieses wird in drei Sitzungen abgehalten. In der ersten Session begeben sich alle Fahrer hinaus auf die Strecke. Dreizehn Minuten haben sie hier Zeit um sich unter die besten 18 zu fahren. Zunächst wurde Mattias Ekström mit einer Zeit von 1:25,982 Minuten gewertet. Es dauerte aber nicht lange und Christian Vietoris und Timo Scheider gingen an ihm vorbei. Bei jeder Umrundung erschien ein anderer Name auf dem Monitor. Bei noch sieben Minuten zu fahrender Zeit waren aus dem Raster folgende Fahrer hinausgefallen: Edoardo Mortara, Maxime Martin, Pascal Wehrlein, Paul di Resta und Vitaly Petrov. Zwischenzeitlich hatte sich Augusto Farfus mit einer Zeit von 1:24,967 Minuten auf Platz eins geschoben, gefolgt von Robert Wickens und Antonio Felix da Costa. Wenig später kamen die Piloten dann hinein und holten sich neue Reifen. Nachdem die Zeit abgelaufen war, hatte niemand die Zeit von Augusto Farfus knacken können. Platz zwei hatte unterdessen Marco Wittmann eingenommen, gefolgt von Robert Wickens. In Q2 waren nicht eingezogen: Gary Paffett, Adrien Tambay, Edoardo Mortara, Vitaly Petrov und Paul di Resta.


Nach einer Pause von sieben Minuten ging die Sache für die besten 18 Piloten von Neuem los. Diesmal hatten sie elf Minuten zur Verfügung um sich für die dritte Sitzung zu qualifizieren. Hier kommen nur die besten acht von ihnen weiter. Als die Boxenampel auf "Grün" schaltete, gingen nicht sofort alle auf die Strecke hinaus. Marco Wittmann setzte für alle anderen mit 1:25,510 Minuten die erste Zeit. Robert Wickens und Bruno Spengler konnten ihn dann wenig später von diesem Rang verdrängen. In der Schlußphase hatte man sich nochmals neues Reifenmaterial geholt. An der Spitze hatte sich Robert Wickens mit einer Zeit von 1:25,050 Minuten gefahren vor Marco Wittmann und Pascal Wehrlein. Timo Glock hatte sich unter die besten acht gefahren. Am Ende hatte Marco Wittmann noch eins drauf legen können und war mit einer Zeit von 1:25,046 Minuten der Schnellste. Hinter ihm lagen Robert Wickens und Pascal Wehrlein. Von den Startpositionen neun bis 17 werden: Joey Hand, Bruno Spengler, Martin Tomczyk, Daniel Juncadella, Antonio Felix da Costa, Mike Rockenfeller, Timo Scheider, Mattias Ekström und Miguel Molina starten.


Nach einer weiteren Pause von acht Minuten hatten die letzten acht Fahrer nun die Möglichkeit auf die Pole-Position zu fahren. Hierzu hatten sie wiederum elf Minuten Zeit. Augusto Farfus ging nun als Erster auf die Strecke hinaus. Er setzte für alle anderen eine Zeit von 1:25,435 Minuten. Als Robert Wickens auf seiner schnellen Runde unterwegs war, drehte er sich von der Strecke. Danach nahm er Rang fünf ein. Bei noch viereinhalb Minuten zu fahrender Zeit hatte sich Pascal Wehlein mit einer Zeit von 1:25,246 Minuten auf Rang eins gefahren. Er wurde dann aber von Marco Wittamann und Timo Glock auf Platz drei verwiesen. In der Schlußphase nahm sich Timo Glock die Pole ein. Zwischenzeitlich war Robert Wickens bis auf Rang sieben zurückgefallen. Er konnte sich dann aber noch auf Rang sechs verbessern. Beim letzten Umlauf hatte Robert Wickens Timo Glock von Rang eins verdrängt. Der Canadier holte sich mit einer Zeit von 1:25,175 Minuten die Pole-Position, gefolgt von Timo Glock und Marco Wittmann. Augusto Farfus, Pascal Wehrlein, Jamie Green, Christian Vietoris und Maxime Martin werden von den Rängen vier bis acht ins Rennen gehen.


Robert Wickens (FREE MAN'S WORLD Mercedes AMG C-Coupé), Platz 1: "Pole Position! Das war super. Einfach großartig. Ich wusste während meiner letzten Runde gar nicht, wie knapp es war. Vielen Dank an mein Team. Das war kein einfaches Qualifying, aber sie haben fantastische Arbeit geleistet. Drei Mercedes-Benz Fahrer in den Top-8 sind ein starkes Mannschaftsergebnis für uns. Der Dreher war mein Fehler. Leider riskierte ich in Kurve acht etwas zu viel - das war mir auch schon im Freien Training passiert. Zum Glück blieb ich ruhig und fuhr am Ende eine super Runde. Jetzt haben wir die bestmögliche Ausgangsposition für das Rennen. Es wäre schön, wenn das auch im Ziel noch so wäre."

Timo Glock (BMW Team MTEK,), Platz 2: "Es ist super für uns, dass wir wie in Budapest in der ersten Reihe stehen. Im Q2 ist mir eine gute Runde gelungen, was sehr wichtig war. Der dritte Abschnitt fing dann zunächst schwierig an. Ich hatte keinen Grip mehr, weil die Sonne weg war. Erst in meiner dritten Runde bin ich meine persönliche Bestzeit gefahren. Dass es nicht ganz zur Poleposition gereicht hat, ist schade. Trotzdem bin ich sehr stolz. Und dass auch die anderen BMW vorn mit dabei sind, ist ebenfalls klasse und stimmt mich für morgen sehr zuversichtlich."

Marco Wittmann (BMW Team RMG), Platz 3: "Wir waren selbst etwas überrascht, wie schnell wir im Qualifying waren und dass wir sogar um die Poleposition mitfahren konnten. Im Training hatte es noch gar nicht so gut ausgesehen. Startplatz drei ist eine hervorragende Ausgangslage für das Rennen. Für mich geht es darum, im Rennen weitere wichtige Punkte zu sammeln und, wenn möglich, auf das Podium zu fahren."

Jamie Green (Audi Sport Team Rosberg), Platz 6: "Für Audi ist das natürlich eine Überraschung. Wir hätten nie gedacht, dass wir hier nicht die richtige Performance haben. Ich persönlich habe wohl einen ganz guten Job gemacht. Genau wie das Team mit dem Setup meines Autos. Ich habe die Pole-Position um weniger als eine Zehntelsekunde verpasst. Echt seltsam: Meine Kollegen tun sich so schwer und für mich wäre mit einer perfekten Runde sogar die Pole drin gewesen. Normalerweise sind wir im Rennen stärker als im Qualifying. Von Startplatz sechs ist auch ein Sieg drin. Also bin ich optimistisch."


Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Mit dem Ergebnis dieses Qualifyings sind wir hochzufrieden, das ist klasse. Timo Glock fehlten am Schluss lediglich sechs Tausendstelsekunden zu seiner ersten Poleposition in der DTM. Das war eine ganz starke Leistung. In Marco Wittmann und Augusto Farfus haben wir zwei weitere BMW Fahrer in den ersten beiden Startreihen, kurz dahinter folgen Maxime Martin, Joey Hand, Bruno Spengler und auch Martin Tomczyk – und das trotz des Performance-Gewichts, das uns hier nicht in die Karten spielt. Allen voran Marco, aber auch die anderen BMW Fahrer, haben hier auf der Strecke einen spürbaren Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Glückwunsch an Mercedes-Benz und Robert Wickens zur Poleposition. Wir freuen uns nun auf das morgige Rennen, für das wir eine sehr gute Ausgangsbasis haben."

Wolfgang Schattling (Leiter DTM-Marketing-Kommunikation): "Die Pole Position für Robert kam für uns überraschend. Wir hatten vor dem Rennwochenende hier in Spielberg darauf gehofft, mit ein oder zwei Autos in die Top-8 zu gelangen. Aber Roberts Leistung war einfach sensationell. Wir haben schon immer gewusst, dass Robert ein außergewöhnliches Fahrtalent ist. Heute hat er es erneut unter Beweis gestellt. Auch die Platzierungen von Pascal und Christian sind eine gute Ausgangslage für das Rennen. Insgesamt können wir mit dem Qualifying zufrieden sein. Jetzt gilt es, diese Leistung mit einem guten Ergebnis im Rennen zu bestätigen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir haben uns bei einem DTM-Qualifying schon lange nicht mehr so schwergetan wie heute und müssen nun natürlich herausfinden, warum das ausgerechnet hier auf dem Red Bull Ring der Fall war, denn bisher war der RS 5 DTM auf allen Strecken schnell. Unsere beiden Wettbewerber kennen solche Tage nun hat es leider auch uns einmal getroffen. Wir werden alles dafür tun, morgen im Rennen das Beste aus dieser nicht einfachen Ausgangsposition zu machen."


Bei strahlenstem Sonnenschein nahmen die Protagonisten ihren sechsten Lauf am Sonntagmittag unter die Räder. Nach der Einführungsrunde funktioniert der Start ohne Probleme und der Pole-Setter konnte seine Position behaupten und führte das Feld in die erste Kurve. Einen schlechten Start hatte Marco Wittmann. Im Mittelfeld mussten schon einige weit nach außen fahren. Robert Wickens hatte sich bereits mit einigen Wagenlängen vom Feld abgesetzt. Unterdessen waren harte Kämpfe im Mittelfeld in vollem Gange. Nach der ersten Runde führte Robert Wickens mit einem Vorsprung von 1,4 Sekunden, gefolgt von Timo Glock und Augusto Farfus. Marco Wittmann war bis auf Rang sieben zurückgefallen. Der Führende war mit Option-Reifen unterwegs. Mattias Ekström fuhr weiterhin auf Platz 16. Bruno Spengler hatte einen Platz gut gemacht. Einen harten Kampf lieferten sich Timo Scheider und Bruno Spengler. Der Canadier musste im nachhinein den Audi-Piloten ziehen lassen. Bei Paul di Resta gingen wieder einige Teile nach dem Kampf mit Antonio Felix da Costa fliegen. Timo Scheider hatte sich nach vier Runden Christian Vietoris zurecht gelegt und zog an diesem vorbei. Er versuchte nun den Anschluß an Martin Tomczyk auf Platz sieben zu kommen. Auf Platz zwei hatte es einen Wechsel gegeben, denn Augusto Farfus war an Timo Glock vorbeigegangen. Dieser bekam nun Druck von Pascal Wehrlein.


Der Tabellenführer hatte einen Platz gut machen können und lag nun hinter Jamie Green auf Platz sechs. Der Gewinner des Starts war Adrien Tambay, denn er war von Platz 20 bis auf Rang zwölf vorgefahren. Augusto Farfus kam Runde um Runde näher an den Führenden heran. Unterdessen war Mike Rockenfeller nur auf Rang 22 unterwegs. Direkt vor ihm lagen Vitaly Petrov und Antonio Felix da Costa. Letzterer hatte nach neun gefahrenen Runden von der Rennleitung eine Verwarnung wegen Mißachtung der Streckenbegrenzung bekommen. Jamie Green als bester Audi-Pilot auf Rang fünf unterwegs, bekam immer mehr Druck von Marco Wittmann und Martin Tomczyk. In der elften Runde war der Brasilianer an dem Canadier dran. Bei der Anfahrt zur Remus-Kurve kam es dann zum ersten ernsthaften Angriff auf den Führenden. Dieser konnte Augusto Farfus aber die Türe vor der Nase zu knallen. Zur gleichen Zeit war für Antonio Felix da Costa das Rennen wegen eines technischen Problems neben der Strecke früher beendet als geplant. Der Kampf an der Spitze wurde immer härter. Nebeneinander fuhr man auf die Kurven zu. Im letzten Moment konnte sich aber jedes Mal Robert Wickens durchsetzen und seine Position behaupten. Da diese beiden sich rundenlang behackten, konnten Timo Glock und Pascal Wehrlein aufschließen. Auf Platz elf liegend bekam auch Nico Müller eine Verwarnung wegen Mißachtung der Streckenbegrenzung. An der Spitze hatte sich nun eine Gruppe von acht Fahrzeugen gebildet. Danach riss das Feld mit über zwölf Sekunden ab.


Nach 15 Runden gab es für einige Fahrer eine Durchfahrtsstrafe, weil sie mehrfach die Strecke verlassen hatten. Beim nächsten Umlauf kamen dann Jeoy Hand, Daniel Juncadella und Maxime Martin herein und traten damit ihre Strafe an. Nico Müller blieb weiterhin draußen. Er kam nach 17 gefahrenen Runden herein und musste sich dann am Ende des Feldes wieder einreihen. Auch Edoardo Mortara war von einer Strafe nicht verschont geblieben. Augusto Farfus kam nach 19 Runden zu seinem Pflichtboxenstopp als Erster herein und wechselte dann auf den Standardreifen. Danach war er dann auf Platz neun unterwegs. Timo Glock hatte jetzt die Lücke auf Robert Wickens zugefahren. Im Verlauf der 22 Runde war Martin Tomczyk auf Platz sechs fahrend weit nach außen gekommen, dies konnte aber Timo Scheider noch nicht nutzen. Wenig später kamen die ersten sieben alle gleich auf einmal herein. Hier konnte Marco Wittmann zwei Plätze gut machen. Nach diesem Boxenstopp war der Kampf zwischen Augusto Farfus und Robert Wickens wieder in vollem Gange. Es dauert auch nicht lange und der Brasilianer konnte sich vor Augusto Farfus setzen und führte damit das Feld an. Da Jamie Green gerade zu seinem Stopp in der Box war als der D-Zug auf Start und Ziel unterwegs war, war jetzt die Frage, kommt er noch vor allen anderen raus oder muss er sich irgendwo einreihen. Er schaffte es vor dem Brasilianer wieder auf die Strecke zu kommen und damit führte der Audi-Pilot das Feld an.


Zu dieser Zeit lieferten sich Joey Hand und Paul di Resta einen harten Kampf, in dem Letzterer das Nachsehen hatte und ins Aus geschickt wurde. An der Spitze hatte sich Jamie Green mit 1,0 Sekunden vom Feld abgesetzt. Zwischenzeitlich waren alle anderen Piloten die auf Standard-Reifen gestartet waren, in der Box gewesen und waren nun mit den weichen Reifen unterwegs. Nach 26 Runden beendete Pascal Wehrlein das Rennen in der Box früher als geplant. Zuvor war es in der Boxengasse zu einer Berührung mit Marco Wittmann gekommen. Robert Wickens erhielt auch eine Durchfahrtsstrafe. Damit war sein dritter Platz futsch. Auch der Führende musste zu einer Durchfahrtsstrafe herein kommen, betreffend der Options-Reifen und zwar war er eine Runde zuviel auf diesen unterwegs gewesen. Marco Wittmann hatte unterdessen Timo Glock niedergerungen. Nach 30 Runden trat der Führende seine Strafe an und musste sich danach auf Platz sieben wieder einreihen. Robert Wickens hatte wieder die Führung übernommen, gefolgt von Augusto Farfus und Marco Wittmann. Zwei Runden später erhielt Robert Wickens die schwarze Flagge gezeigt. Marco Wittmann hatte sich bis auf Platz zwei nach vorne gearbeitet. Bei noch 25 Minuten zu fahrender Zeit kam Robert Wickens herein und musste sein Gefährt direkt in der Garage abstellen. Als noch zehn Runden zu fahren waren, hatte sich Marco Wittmann mit 1,4 Sekunden auf und davon gemacht. Timo Scheider auf Platz fünf hatte immer noch keinen Weg gefunden an Martin Tomczyk vorbeizugehen.


Maxime Martin auf Platz 16 musste sich im nachhinein Daniel Juncadella geschlagen geben. Der Spanier versuchte nun an Nico Müller heranzukommen und diesen niederzuringen. Wenig später hatte sich der Sieger von Moskau beide vor ihm liegenden zurecht gelegt und konnte auch vorbeigehen. Er setzte sich dann auch von den beiden Streithähnen hinter sich immer mehr ab. In der Schlußphse hatte sich Maxime Martin noch Gary Paffett zurecht gelegt und war an diesem vorbei gegangen. Mattias Ekström auf Platz neun hatte diesen Platz noch nicht sicher, denn Bruno Spengler und Miguel Molina saßen ihm im Nacken. Vor diesem Trio ging es zwischen Jamie Green und Christian Vietoris auch mächtig zur Sache. Der Audi-Pilot musste abolute Kampflinie fahren. Wenig später war Christian Vietoris weit nach außen gekommen und dies konnte Mattias Ekström nutzen und zog an dem Mercedes-Piloten vorbei. BMW holte sich nach 47 Runden einen Vierfachsieg mit Marco Wittmann, Augusto Farfus, Timo Glock und Martin Tomczyk. Timo Scheider wird bester Audi-Fahrer auf Rang fünf und der schnellste Mercedes mit Christian Vietoris wurde auf Platz neun gewertet.


In der Meisterschaft hat Marco Wittmann 95 Punkte auf seinem Konto, gefolgt von Mattias Ekström mit 56 und Bruno Spengler mit 42 Punkten. Auf Platz eins in der Teamwertung liegt BMW Team RMG mit 128 Zähler vor Audi Sport Team Abt Sportline mit 82 und Audi Sport Team Abt mit 77 Zähler. In der Konstruktionswertung führt BMW mit 267 Punkten. Platz zwei und drei nehmen Audi mit 251 und Mercedes-Benz mit 88 Punkten ein.


Marco Wittmann (Team RMG, Platz 1): "Um ehrlich zu sein, war mein Start ziemlich schlecht. Ich habe einige Positionen verloren und bin zurückgefallen. Aber es war wichtig, ruhig zu bleiben, die Nerven zu bewahren und Kontakte zu vermeiden. Ich habe versucht, wieder nach vorn zu fahren, aber bis zum Boxenstopp lag die Führungsgruppe recht eng beieinander. Es war ein gutes Rennen, und ich wusste, dass noch alles möglich ist. Also habe ich erst einmal versucht, meine Reifen zu schonen und nicht zu viel zu attackieren, während die anderen ziemlich viel gegeneinander gekämpft haben. Nach dem Boxenstopp hatte das Auto eine sehr gute Balance, und ich konnte mich wieder nach vorn arbeiten. Es ist für uns alle ein großartiges Ergebnis, vier BMW auf den ersten vier Plätzen zu haben."

Augusto Farfus (Team RBM, Platz 2): "Dieser zweite Platz ist wie ein Sieg für mich. Es ist gut, wieder auf dem Podium zu sein und zu sehen, dass wir mit unserem Auto wieder vorn dabei sind. Während des gesamten Wochenendes war ich einer der Schnellsten. In der gestrigen Qualifikation war ich in Q3 etwas zu langsam, sonst hätte es für die Pole gereicht. Aber heute habe ich bewiesen, dass wir schnell genug sind. Danke an das BMW Team RBM, denn wir geben nie auf. Glückwunsch an Marco Wittmann und BMW zu diesem Top-Ergebnis."

Timo Glock (Team MTEK, Platz 3): "Es ist natürlich schön, auf dem Podium zu stehen. Nachdem wir bereits in Moskau auf Podiumskurs gewesen waren, dann aber leider wegen eines Problems noch zurückfielen, haben wir hier unsere Pace zeigen können. Vielleicht haben wir am Anfang etwas auf die Spitze verloren, weil wir von der Reifendruckstrategie her etwas falsch lagen. Ich konnte mich dann aber wieder nach vorn orientieren. Ich bin natürlich auch froh für meine Jungs vom BMW Team MTEK, die einen sehr guten Job gemacht haben. Für meinen Teamkollegen António Félix da Costa tut es mir leid. Er ist ausgeschieden, aber unter normalen Umständen hätte auch er vorne mitmischen können."


Timo Scheider (Audi Sport Team Phoenix, Platz 5): "Nach einem schwierigen Samstag hatte ich zumindest einen positiven Effekt dass ich mit der gleichen Zeit wie Gary Paffett weitergekommen bin: Das habe ich als Glück gewertet. Im Rennen von Platz 14 auf fünf vorzufahren ist ein tolles Gefühl für mich und die Truppe. Wir hatten in den ersten fünf Rennen genügend Ärger und Probleme. Ich hoffe, dass wir das jetzt herumdrehen können und das Glück in der zweiten Saisonhälfte auf unserer Seite ist."

Christian Vietoris (Original-Teile Mercedes AMG C-Coupé, Platz 9): "Das war ein schwieriges Rennen, in dem mit einer anderen Strategie mehr möglich gewesen wäre. Aber letztlich konnte keiner der Fahrer, die auf den Prime-Reifen gestartet sind, nach vorne aufschließen. Alles in allem war unser Auto auf dieser Strecke gut. Es war schön, wieder um die Pole Position und Punkte zu kämpfen. Das Team hat gut gearbeitet. Wir sind auf dem richtigen Weg. Hoffentlich geht es bis zum Saisonende so weiter."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Das ist heute ein historischer Erfolg für uns – der erste Vierfacherfolg seit Hockenheim 1992 und das beste Ergebnis seit unserem Wiedereinstieg. Es war ein sensationelles Rennen von Marco Wittmann, Augusto Farfus, Timo Glock und Martin Tomczyk – vier Fahrer von allen vier Teams in ihren BMW M4 DTM. Heute können wir im wahrsten Sinne des Wortes von ‚Vier gewinnt‘ sprechen. Ein Riesenkompliment geht an die ganze Mannschaft, die eine absolute Spitzenleistung abgeliefert hat. Das Rennen war gerade in der Anfangsphase sehr intensiv und eng an der Spitze. Nachdem Marco am Start etwas zurückgefallen war, konnte er sich wieder toll ins Rennen zurückarbeiten. In der Schlussphase hat es sich dann auf den Spitzenplätzen stabilisiert. Heute ist für uns ein fantastischer Tag – und dieses Ergebnis hier vor dieser tollen Kulisse vor so vielen Zuschauern erreicht zu haben, freut uns umso mehr. Heute wird gefeiert, und ab morgen konzentrieren wir uns wieder auf das anstehende Rennen auf dem Nürburgring, wo uns aufgrund der Gewichtssituation sicherlich eine Herausforderung erwartet."


Dieter Gass (Leiter DTM): "Auf den ersten Blick sieht das Ergebnis wie eine Schadensbegrenzung aus. Wenn man uns gestern nach dem Qualifying-Ergebnis gesagt hätte, dass wir heute vier Audi in den Punkten haben, wären wir relativ zufrieden gewesen. Aber bei Jamie Green wäre definitiv mehr möglich gewesen. Es hat ein Kommunikationsproblem zwischen ihm und dem Team gegeben und er ist eine Runde zu viel auf Optionsreifen gefahren. Jamie hat sich so selbst um die Chance gebracht, um das Podium mitzukämpfen. In der Lage wäre er dazu auf jeden Fall gewesen."

Wolfgang Schattling (Leiter Motorsport Marketing-Kommunikation): "Nach einem äußerst erfreulichen Qualifying erlebten wir heute ein sehr enttäuschendes Rennen. Robert fuhr am Samstag eine fantastische Pole Position heraus und lag im Rennen in Führung. Sein Duell gegen Augusto Farfus war Weltklasse. Leider kam es danach zu einer für uns überraschenden und nicht nachvollziehbaren Entscheidung der Rennkommissare. Aus unserer Sicht war es bei Roberts Boxenstopp kein Unsafe Release. Wir haben während des Rennens versucht, mit den Stewards zu sprechen, weil wir glauben, dass es möglicherweise eine Verwechslung der Vorfälle mit Pascal Wehrlein mit der Boxenausfahrt von Robert Wickens gegeben hat. Deswegen ist Robert so lange draußen geblieben. Aber gegen eine Stewardentscheidung und insbesondere eine schwarze Flagge kann man nichts unternehmen. Aus diesem Grund haben wir Robert dann hereingerufen, dessen großartiges Rennen zerstört wurde."


CS