Hockenheim
02.05. - 04.05.2014

Oschersleben
16.05. - 18.05.2014

Budapest / H
30.05. - 01.06.2014

Norisring
27.06. - 29.06.2014

Moskau / RUS
11.07. - 13.07.2014

Red Bull Ring / A
01.08. - 03.08.2014

Nürburgring
15.08. - 17.08.2014

Lausitzring
12.09. - 14.09.2014

Zandvoort / NL
26.09. - 28.09.2014

Hockenheim
17.10. - 19.10.2014


Tabellen

Starterlisten

Serien-Infos



Christian Vietoris gewinnt den zweiten Lauf in Oschersleben
Regen spielte Mercedes in die Hände

Es geht Schlag auf Schlag in der DTM: Die ersten drei Rennen werden im Zwei-Wochen-Takt ausgetragen, nächste Station ist der 3,696 Kilometer lange Kurs in Oschersleben. Spielte auf den langen Geraden in Hockenheim vor allem die aerodynamische Effizienz bei hohem Tempo eine Hauptrolle, so ist in den schnellen Kurven und Schikanen von Oschersleben vor allem Abtrieb gefragt. Das Abkürzen über die Kerbs erfordert Fingerspitzengefühl vom Fahrer und ein perfekt abgestimmtes Auto von den Ingenieuren.

Nach dem historischen ersten Sieg des BMW M4 DTM in seinem ersten Rennen in Hockenheim und einem starken Gesamtergebnis mit sechs Fahrzeugen in den Top-10 reisen die BMW Teams mit viel Selbstvertrauen in die Magdeburger Börde. Die Strecke ist ein gutes Pflaster für die BMW DTM-Piloten. In beiden Rennen seit dem Comeback der Marke stand jeweils ein BMW Fahrer ganz oben auf dem Treppchen. Während Bruno Spengler auf dem Weg zu seinem Titelgewinn 2012 einen Start-Ziel-Sieg feiern konnte, überquerte im vergangenen Jahr Augusto Farfus nach 51 Runden als Sieger die Ziellinie.


Der verwinkelte Kurs in Sachsen-Anhalt bietet eine interessante Mischung aus langsamen Kurven, in denen vor allem Traktion von Bedeutung ist, und flüssigen Abschnitten. Besonders am Start müssen die Fahrer voll konzentriert sein, denn in der ersten 90-Grad-Linkskurve geht es traditionell eng zu. Eine weitere Schlüsselstelle ist die Schikane vor der Gegengerade. Dort müssen die Autos besonders aggressiv über die Randsteine fahren können, ohne wertvolle Zeit einzubüßen. Die schnellste Rennrunde beim letztjährigen DTM-Gastspiel in Oschersleben gelang Joey Hand vom BMW Team RBM, der die Strecke im 14. Umlauf in 1:21,255 Minuten umrundete.

In Oschersleben kommen gemäß dem neuen sportlichen Reglement Performance-Gewichte zum Einsatz. Nach dem Ergebnis des Auftaktrennens müssen die BMW-Piloten Marco Wittmann, Timo Glock, Bruno Spengler, Martin Tomczyk, Augusto Farfus und Joey Hand dann jeweils fünf Kilogramm zuladen. Ihre Markenkollegen Maxime Martin und António Félix da Costa (BMW) bekommen jeweils 2,5 Kilogramm Zusatzgewicht. Alle sieben Mercedes-Benz-Piloten dürfen hingegen mit einem fünf Kilogramm leichteren Auto in das nächste Rennen gehen.


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Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Mit dem ersten Sieg des BMW M4 DTM beim Auftakt in Hockenheim haben wir einen Traumstart in die neue Saison hingelegt. Es besteht jedoch kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Im Gegenteil: Schon die beiden vergangenen Saisons haben mehr als einmal gezeigt, dass die Karten in der DTM nahezu vor jedem Rennwochenende neu gemischt werden. Das wird auch 2014 so sein. Dennoch waren wir mit dem erfolgreichen Einstand des BMW M4 DTM natürlich sehr zufrieden. Wir sind mit dem neuen Fahrzeug aus dem Stand siegfähig gewesen – und das zeigt, wie gut unsere Entwicklungsmannschaft gearbeitet hat. Die Motorsport Arena Oschersleben hat sich 2012 und 2013 für uns als erfolgreiches Terrain erwiesen. Es wäre fantastisch, wenn wir unsere Erfolgsserie dort mit dem neuen BMW M4 DTM weiter ausbauen könnten. Die DTM ist jedoch kein Wunschkonzert. Unsere Autos gehen erstmals mit Performance-Gewicht an den Start, das sich sicherlich auswirken und die Sache für uns nicht einfacher machen wird. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir den BMW Fans in Oschersleben auch in diesem Jahr eine gute Show bieten werden. Top-motiviert sind wir nach dem starken Auftritt in Hockenheim allemal."

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): "Dass wir gleich zum Auftakt mit beiden Autos in die Punkte fahren konnten, war ein schönes Ergebnis für unser Team. Natürlich muss das Ziel für Oschersleben lauten, im Qualifying besser abzuschneiden und dann im Rennen von Beginn an noch weiter vorn mit dabei zu sein. In der Motorsport Arena ist es traditionell schwierig zu überholen. An das Rennen im vergangenen Jahr haben wir sehr gute Erinnerungen. Mit seinem Sieg konnte Augusto Farfus den Titelkampf in der DTM noch einmal spannend machen."


Dieter Gass (Leiter DTM): "Oschersleben bildet einen deutlichen Kontrast zum Auftakt in Hockenheim, weil die Strecke eine ganz andere Charakteristik hat und andere Anforderungen an die Abstimmung des Autos stellt. Es wird also eine weitere interessante Standortbestimmung zum Beginn der Saison sein. Wir kommen mit einem guten Ergebnis im Gepäck nach Oschersleben, freuen uns auf das Rennen und sind zuversichtlich, dass wir an die Leistungen von Hockenheim anknüpfen können."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): "Wir müssen das Pech vom Saisonauftakt so schnell wie möglich abhaken und nach vorn schauen. Wir wissen, dass unser Auto und unsere beiden Fahrer den Speed haben – jetzt müssen wir es nur noch bestmöglich umsetzen."

Toto Wolff (Mercedes-Benz Motorsportchef): "In den Tagen seit dem Saisonauftaktrennen in Hockenheim hat unsere Mannschaft unermüdlich gearbeitet, um das erste Rennwochenende des Jahres genau unter die Lupe zu nehmen. Wir wissen, dass alle unsere Fahrer das Zeug dazu besitzen, um in der DTM Siege und Spitzenergebnisse zu erzielen. Jetzt müssen wir ihnen das richtige Werkzeug an die Hand geben, damit sie das auch auf der Strecke umsetzen können. Wir wissen, dass unser Rückstand zum Wettbewerb momentan groß ist. Diesen werden wir nur schrittweise schließen können. Auf eine deutliche Verbesserung in Oschersleben zu hoffen, ist illusorisch. Die Strecke in Oschersleben liegt in einer Region, in der die Begeisterung für den Motorsport stets spürbar ist. Umso mehr möchten wir den Fans ein besseres Ergebnis als vor knapp zwei Wochen in Hockenheim bieten und uns damit für ihre großartige Unterstützung bedanken."


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Ihr freies Training von eineinhalb Stunden nahmen die Piloten am Samstagmorgen bei kühlem Wetter in Angriff. Zunächst wechselten die Positionen des öfteren. Bei noch zwölf Minuten zu fahrender Zeit lag Christian Vietoris mit einer Zeit von 1:20,912 Minuten auf Platz eins, gefolgt von Miguel Molina und Bruno Spengler. Unterdessen war Paul di Resta auf Abwegen unterwegs. Nachdem die Sitzung zu Ende war, war Miguel Molina nach 40 absolvierten Runden mit einer Zeit von 1:20,324 Minuten der schnellste Fahrer im Feld, gefolgt von Marco Wittmann und Jamie Green. Als bester Mercedes-Pilot befand sich Pascal Wehrlein auf Rang acht. In den Top 10 befanden sich fünf Audi, drei BMW und zwei Mercedes-Piloten.


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Das Qualifying der Piloten stand am Samstagnachmittag bei trockenem aber kühlem Wetter auf dem Programm. In der ersten Sitzung begeben sie sich alle hinaus auf die 3,696 Kilometer lange Strecke. Sie haben dreizehn Minuten Zeit um sich unter die schnellsten 18 zu fahren. Jamie Green setzte zunächst für alle anderen eine Zeit von 1:20,786 Minuten. Hinter ihm lagen Miguel Molina und Edoardo Mortara. Wenig später hatte er Russe Vitaly Petrov den Bremspunkt verpasst und landete im Aus. Er setzte dann das Qualifying auf Platz 16 liegend fort. Bei noch sechseinhalb Minuten zu fahrender Zeit war Timo Glock auf Abwegen unterwegs. Er lag zu dieser Zeit auf Rang elf. Aus dem Raster herausgefallen waren: Martin Tomczyk, Joey Hand, Mattias Ekström, Daniel Juncadella und Vitaly Petrov. Auf Platz acht liegend war auch Felix da Costa von einem Ausritt nicht verschont geblieben.


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Auf den ersten drei Plätzen hatte sich noch nichts getan. Nach sechs Runden hatte sich Adrien Tambay auf Platz eins geschoben mit einer Zeit von 1:20,508 Minuten. Die Rennleitung hatte die Zeit von Robert Wickens gestrichen, weil er in Kurve neun zu weit draußen war. Bruno Spengler hatte wegen des gleichen Vergehens eine Verwarnung bekommen. Später wurde ihm auch die Zeit gestrichen. Am Ende dieser Sitzung konnte niemand die Zeit von Miguel Molina mit 1:20,418 Minuten knacken, gefolgt von Adrien Tambay und Jamie Green. Der beste BMW-Pilot mit Bruno Spengler lag auf Rang fünf. Vier Mercedes waren nicht mehr mit von der Partie. Von Startplatz 19 bis 23 werden Timo Glock, Robert Wickens, Paul di Resta, Daniel Juncadella und Vitaly Petrov starten. Timo Glock hatte wie schon im freien Training wieder Probleme mit der Servolenkung bekommen. Diese war wieder ausgefallen.


Nach einer Pause von sieben Minuten ging es nun in Q2. 18 Fahrer mussten nun in elf Minuten unter die besten acht fahren um weiter zu kommen. Nach zwei gefahrenen Runden hatte sich Miguel Molina wieder mit 1:20,433 Minuten auf Rang eins gefahren. Hinter ihm lagen Adrien Tambay und Marco Wittmann. Bei noch fünf Minuten zu fahrender Zeit war kein Mercedes-Pilot unter den schnellsten Acht. Zu dieser Zeit hatte Bruno Spengler mit einer Zeit von 1:20,46 Minuten die Führung übernommen. Jetzt kamen sie so nach und nach zur Crew zurück um die Reifen zu wechseln. Adrien Tambay hatte bei noch eineinhalb Minuten die schnellste Zeit in den Asphalt gefahren und zwar mit 1:20,011 Minuten. Adrien Tambay konnte seinen ersten Rang behaupten. Hinter ihm lagen Miguel Molina und Marco Wittmann. Augusto Farfus, Pascal Wehrlein, Jamie Green, Mattias Eksröm, Martin Tomczyk, Maxime Martin, Nico Müller, Joey Hand, Christian Vietoris und Gary Paffett waren bei der nächsten Sitzung nicht mehr mit von der Partie. Sie werden von den Startplätzen neun bis 18 ins Rennen gehen.


Die dritte Sitzung wurde nach acht Minuten Pause in Angriff genommen. Die acht übrig gebliebenen Piloten fuhren nun um die Pole-Position. Hierfür hatten sie wiederum elf Minuten Zeit. Marco Witmann setzte für alle anderen eine Zeit von 1:21,350 Minuten. Miguel Molina war in allen drei Abschnitten der Schnellste und hatte sich mit einer Zeit von 1:20,040 Minuten auf Platz eins gesetzt. Nun versuchte Mike Rockenfeller diese Zeit zu knacken. Er schaffte es aber nicht, denn Miguel Molina hatte seine eigene Bestzeit nochmals unterboten. Die anderen mussten nun 1:20,007 unterbieten. Bei fast noch drei Minuten zu fahrender Zeit waren jetzt alle acht Fahrer auf der Strecke. Nach drei absolvierten Runden hatte Adrien Tambay sich auf Platz zwei geschoben. Diesen konnte er nicht halten und musste ihn an Marco Wittmann abgeben. Unterdessen hatten Felix da Costa und Bruno Spengler noch keine gezeitete Runde gefahren. Der Portugiese hatte sich dann auf Platz vier gefahren. Bruno Spengler nahm Platz sieben ein. Zwischenzeitlich waren Miguel Molina, Marco Wittmann, Timo Scheider und Mike Rockenfeller in die Box gekommen. Die Pole-Position hatte sich Miguel Molina mit einer Zeit von 1:20,007 Minuten geholt, gefolgt von Marco Wittmann und Adrien Tambay.


Miguel Molina (Audi Sport Team Abt Sportline), Startplatz 1: "Ich bin sehr glücklich, es ist bereits meine dritte Pole-Position in der DTM und meine zweite hier in Oschersleben. Ich hatte heute ein fantastisches Auto. Vielen Dank an Audi und an Abt Sportsline. Wir haben uns in jeder Session verbessert. Mal sehen, wie es morgen läuft. Aus der ersten Reihe zu starten, ist immer gut."

Marco Wittmann (BMW Team RMG), Startplatz 2: "Ich bin sehr glücklich über diesen zweiten Platz. Es war kein einfaches Qualifying für uns. Wir mussten hart dafür kämpfen, um auf gute Rundenzeiten zu kommen. Die fünf zusätzlichen Kilogramm im Auto sind sicher kein Vorteil. Aber wir haben einen guten Job gemacht und alles herausgeholt. Zwei Qualifyings, zweimal Platz zwei: Damit kann ich sehr zufrieden sein. Die Zeit von Miguel Molina war heute einfach zu stark. Glückwunsch zu dieser Leistung. Das Rennen morgen ist lang, vielleicht geht für uns ja noch etwas nach vorn."

Adrien Tambay (Audi Sport Team Abt), Startplatz 3: "Ich bin glücklich, wieder in den Top Drei zu sein. Mein Auto war perfekt, vor allem in Q2. Das Team hat einen super Job gemacht, vielen Dank an Audi Sport und Abt. Zum zweiten Mal in Folge war ich im Qualifying schnell. Ich hoffe, dass wir morgen alles richtig machen, die optimale Reifenwahl treffen und dass das Wetter mitspielt."

Pascal Wehrlein (gooix Mercedes AMG C-Coupé), Startplatz 10: "Ein schwieriges Qualifying, aber unter diesen Umständen bin ich mit dem zehnten Startplatz als bester Mercedes-Benz Fahrer zufrieden. Immerhin konnte ich mich im Vergleich zum ersten Qualifying der Saison in Hockenheim um fünf Startplätze verbessern. Jetzt müssen wir die Daten analysieren und weiter hart arbeiten. Es war klar, dass wir die Situation in knapp zwei Wochen seit dem letzten Rennen nicht komplett umdrehen konnten. Es liegt noch ein langer Weg vor uns. Sollte es morgen regnen, kann wie immer alles passieren. Wenn es trocken bleibt, werde ich ebenfalls alles geben, aber dann wird es für uns schwieriger."


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Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef) : "Eine solche Qualifying-Runde sieht man in der DTM nur ganz selten. Glückwunsch an Miguel (Molina) und sein Team. Wir haben heute insgesamt einen starken Auftritt der Vier Ringe gesehen. Das wollen wir morgen wiederholen."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor) : "Insgesamt ist es ein sehr gutes Ergebnis für uns hier in Oschersleben. Wie schon in Hockenheim waren insbesondere Marco Wittmann, António Félix da Costa und Bruno Spengler gut unterwegs. Auch Augusto Farfus hat es in die Top-10 geschafft. Für Timo Glock tut es mir leid, denn ohne die technischen Probleme hätte er sicher auch viel weiter vorn landen können. Wir haben gesehen, dass das Performance-Gewicht Wirkung zeigt. Aber Audi hat auch so eine starke Vorstellung abgeliefert. Glückwunsch an Miguel Molina und Audi zur Pole. Unsere Ausgangsbasis für das Rennen morgen ist gut – und mit Marco in der ersten Reihe sind wir von Beginn an vorne dabei."

Wolfgang Schattling, Leiter DTM-Management: "Glückwünsch an Audi und Miguel Molina zur Pole Position. Wir selbst sind mit unserem Ergebnis leider nicht zufrieden. Pascal hat es in die Top-10 geschafft, das ist ein kleiner Schritt nach vorne und zeigt seine Klasse. Davon abgesehen befinden wir uns in einer Art Übergangsphase und sind gerade dabei, die Strukturen unseres DTM-Engagements zu analysieren und neu zu gestalten. Uns war von Anfang an bewusst, dass wir in den beiden Wochen seit dem Saisonauftakt in Hockenheim keine großen Performance-Sprünge erzielen konnten. Jetzt werden wir die Situation weiter evaluieren und versuchen, im Rennen bestmöglich abzuschneiden."


Die Freude über die Pole-Position währte nur ein paar Stunden. Audi-Pilot Miguel Molina hat am Samstagabend seinen ersten Startplatz für den zweiten DTM-Lauf in Oschersleben verloren. Bei einer Routine-Untersuchung seines Audi RS 5 DTM nach dem Qualifying wurde festgestellt, dass die Endplatten am Heckflügel um 2,7 bzw. 1,5 Millimeter weiter nach hinten herausragten, als im Technischen Reglement (Artikel T 3.16g) vorgeschrieben. Die Sportkommissare nahmen den Spanier daraufhin aus der Wertung, die Pole-Position fällt damit an BMW-Pilot Marco Wittmann, der bereits den Saisonstart in Hockenheim gewonnen hatte. Alle anderen Fahrer rücken in der Startaufstellung ebenfalls um eine Position auf. Das Team verzichtet auf einen Einspruch, Molina darf das Rennen am Sonntag vom Ende des Feldes aufnehmen.


Als die Fahrer in ihrer Startaufstellung am Sonntagmittag standen, ging der Blick zum Himmel, denn es hatte zuvor geregnet. Die Strecke war zwar wieder trocken, aber der Himmel hing voller Wolken. Auf der Pole-Position befand sich nach der Strafversetzung von Miguel Molina nun Marco Wittmann, gefolgt von Adrien Tambay und Felix da Costa. Miguel Molina wird versuchen das Feld von hinten aufzuräumen. Die ersten vier Piloten starten auf den weichen Options-Reifen. Mike Rockenfeller auf Platz fünf hatte sich für den Standardreifen entschieden. Nach der Einführungsrunde schlug das Wetter um, es fing an zu regen. Der Pole-Setter konnte seine Position nach der Freigabe des Starts behaupten und führte das Feld in die erste Kuve. Mit viel Disziplin ging es hier hindurch. Im Mittelfeld wurden bereits harte aber faire Zweikämpfe ausgetragen. Nach der ersten Runde führte Marco Wittmann mit einem knappen Vorsprung von 0,9 Sekunden, gefolgt von Timo Scheider und Adrien Tambay. Christian Vietoris und Daniel Juncadella fuhren dem Feld hinterher, denn sie waren direkt nach der Einführungsrunde in die Box gekommen und wechselten auf Regenreifen. Die ersten sechs konnten dem Feld ein wenig davon fahren.


Gary Paffett versuchte sich Augusto Farfus zurecht zu legen und ging Ende Start und Ziel vorbei. Gary Paffett war auf dem Options-Reifen unterwegs. Augusto Farfus hatte den Standard-Reifen aufgezogen. Pascal Wehrlein hatte Edoardo Mortara im Zweikampf umgedreht. Hier ging es um die zwölfte Position. Miguel Molina lag nach drei Runden schon auf Platz elf. In der vierten Runde konnte Timo Glock an Mattias Ekström vorbeigehen und nahm nun Rang vierzehn ein. An der Spitze hatte sich Marco Wittmann einen Vorsprung von 1,2 Sekunden erarbeitet. Runde um Runde hatte Marco Wittmann seinen Vorsprung weiter ausgebaut. Zu dieser Zeit hatte Gary Paffett zuviel riskiert, mit der Folge, das er sich drehte und auf Platz zwölf wieder einreihen musste. Robert Wickens, der von Rang 20 aus gestartet war, hatte sich nach sechs Runden bis auf Platz acht nach vorne gearbeitet. Auf Platz zwei hatte es unterdessen einen Wechsel gegeben und zwar war Adrien Tambay an Timo Scheider vorbeigegangen. Es dauerte nicht lange und Felix da Costa schnappte sich auch noch Timo Scheider. Damit verlor er in einem Umlauf gleich zwei Plätze. Nach sieben Runden kamen einige Piloten herein und wechselten auf Regenreifen.


Auch der Führende Marco Wittmann kam herein. Bei den nächsten zwei Umläufen kam dann auch der Rest herein und damit hatten bis auf Felix da Costa und Gary Paffett alle auf Regenreifen gewechselt. Zwischenzeitlich hatte Robert Wickens sein Fahrzeug nicht mehr auf der Strecke halten können und landeten dann im Kiesbett und schlug dann noch in die Reifenstapel ein. Zuvor hatte er noch einen kleinen Schubser erhalten, der war aber nicht der Auslöser des Abfluges. Die Rennleitung schickte nun das Saftey Car heraus. Unter Beobachtung der Rennleitung lagen Augusto Farfus und Martin Tomczyk. Das Feld führte nun Gary Paffett an, gefolgt von Marco Wittmann und Adrien Tambay. Der Mercedes-Pilot war der einzige der noch nicht auf Regenreifen gewechselt hatte. Der Re-Start erfolgte nach dreizehn Runden und ging zu Gunsten von Gary Paffett aus. Marco Wittmann hatte versucht an dem Briten außen in der ersten Kurve vorbeizugehen, mit der Folge das er zunächst durch den Kies musste. Dafür wurde Gary Paffett dann von Adrien Tambay niedergerungen. Es dauerte auch nicht lange und er wurde nach hinten durchgereicht. Im Verlauf der vierzehnten Runde kreiselten sich Timo Glock und Paul di Resta von der Strecke. Letzterer wurde von Martin Maxime angeschubst. Das Saftey Car hatte nun seinen zweiten Einsatz.


Das Timo Glock im Kies gelandet war, war seine eigene Schuld, denn er hatte sich zuvor an Mike Rockenfeller angelehnt und danach rutschte er von der Strecke. Beim Aussteigen aus dem Fahrzeug fiel auch noch die Türe aus der Verankerung. Es war nicht das Wochenende für Timo Glock. Ordentlich hatte er diese dann wieder eingehängt und gab dann hinter dem Reifenstapel das Rennen früher auf als geplant. Paul di Resta konnte das Rennen nachdem er sich selbst befreit hatte, wieder aufnehmen. Augusto Farfus und Pascal Wehrlein hatten eine fünf Sekunden Strafe wegen push another car bekommen. Diese werden sie bei ihrem Boxenstopp absolvieren. Das Feld führte jetzt Adrien Tambay vor Timo Scheider und Jamie Green an. Marco Wittmann und Miguel Molina lagen auf den Plätzen sechs und elf. In der 17. Runde wurde das Rennen wieder freigegeben und der Führende konnte direkt ein wenig vom übrigen Feld absetzen. Hinter ihm ging es zwischen Timo Scheider und Jamie Green zur Sache. In der 19. Runde hatte sich Jamie Green auf Platz zwei gefahren. Zuvor hatten sich beide mächtig angelehnt, dabei gingen auch einig Teile fliegen. Überall im Feld wurde hart gefightet. Schubser und Berührungen blieben da nicht aus.


Mike Rockenfeller Christian Vietoris und Gary Paffett waren die ersten die zu ihrem Pflichtboxenstopp hereinkamen. Vitaly Petrov hatte sich auf der Strecke gedreht und Daniel Juncadella konnte ihm nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Jamie Green hatte unterdessen sich Adrien Tambay zurecht gelegt und ging in der ersten Kurve an diesem vorbei. Nach 21 Runden trat Augusto Farfus seine fünf Sekunden Strafe an und danach konnte er dann seinen Pflichtboxenstopp antreten. Der Führende bekam davon nichts mit, denn er hatte sich mit 1,8 Sekunden auf und davon gemacht. Mattias Ekström, der in der Meisterschaft auf Platz zwei liegt war auf Rang zehn unterwegs und versuchte den Anschluß an Joey Hand zu bekommen. Daniel Juncadella war nach 23 Runden in die Box gekommen und gab dort dass Rennen früher auf als geplant. Adrien Tambay auf Platz zwei hatte eine Armada von fünf Fahrzeugen hinter sich. In dieser Gruppe bildete Marco Wittmann das Schlußlicht. Zwischenzeitlich hatte sich Jamie Green mit 8,1 Sekunden auf und davon gemacht. Der Regen hatte nun aufgehört. Beim Kampf zwischen Felix da Costa und Timo Scheider kam es für beide zu Platzverlusten. Pascal Wehrlein auf Rang 17 liegend hatte sein Fahrzeug im Kiesbett eingegraben und beendete dort das Rennen.


Von einem Dreher war auch Miguel Molina nicht verschont geblieben. Er lag auf Platz dreizehn. Nach diesen Aktionen kam das Safety Car zum dritten Mal heraus, um den Havaristen in aller Ruhe bergen zu können. Der Vorsprung von 10,4 Sekunden von Jamie Green war nun erst einmal wieder futsch. Während der Safety Car Phase kam Marco Wittmann herein. Er wollte in seine Garage fahren, doch seine Crew schob ihn wieder zurück. Nach 31 gefahrenen Runden erfolgte dann ein erneuter Re-Start. An der Reihenfolge hatte sich nichts geändert, nur an den Abständen. Nachdem Marco Wittmann die Boxengasse wieder verlassen hatte, dauerte es nicht lange und er war auf Abwegen unterwegs. Unterdessen versuchte Mike Rockenfeller an Edoardo Mortara vorbeizugehen. Auf der Start und Zielgeraden konnte der Italiener wegziehen. Jetzt wurde Mike Rockenfeller von Christian Vietoris attackiert. Der Schaeffler-Pilot musste dann seinen Kontrahenten ziehen lassen. Bruno Spengler und Joey Hand kamen erneut zur Box und wechselten erneut auf Regenreifen. Nachdem Edoardo Mortara einen kleinen Fehler gemacht hatte, konnte Christian Vietoris an ihm vorbeiziehen und hatte somit Platz acht eingenommen. Nach 36 gefahrenen Runden hatte Mike Rockenfeller Edoardo Mortara niedergerungen.


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An der Spitze hatte sich Jamie Green wieder einen Vorsprung von 4,5 Sekunden herausgefahren. Bei noch neun Minuten zu fahrender Zeit befanden sich zwei Mercedes-Piloten in der Top 10. Es waren Christian Vietoris auf Rang sieben und Paul di Resta auf Platz zehn. Alle die noch ihre Reifen wechseln mussten, kamen nun herein. Zu dieser Zeit fing die Strecke an abzutrocknen. Die Reihenfolge geriet durcheinander. Nachdem alle in der Box gewesen waren führte Christian Vietoris vor Mike Rockenfeller und Edoardo Mortara. Das komplette Feld war durcheinander gewürfelt worden. Nach 44 Runden wurde Christian Vietoris als Sieger abgewunken, er war von Rang 16 aus ins Rennen gegangen, gefolgt von Mike Rockenfeller und Edoardo Mortara. Miguel Molina sah die Zielflagge auf Platz sechs. Marco Wittmann, Mattias Ekström und Adrien Tambay, die ersten drei in der Meisterschaft kamen auf den Rängen 19, dreizehn und zehn über Start und Ziel.

In der Meisterschaft führt nun Mike Rockenfeller mit 30 Punkten, gefolgt von Christian Vietoris mit 25 und Marco Wittmann mit ebenfalls 25 Punkten. In der Teamwertung liegt Audi Sport Team Phoenix mit 38 Zähler auf Platz eins vor Original-Teile Mercedes AMG mit 37 und Audi Sport Team Abt mit 31 Zähler. Mit 95 Punkten hat Audi in der Construktions-Wertung die Nase vorne. Dahinter liegen BMW mit 66 und Mercedes-Benz mit 41 Punkten.


Christian Vietoris (Original-Teile Mercedes AMG C-Coupé), Sieger: "Mein erster DTM-Sieg und das unter diesen schwierigen Voraussetzungen und in einem so ereignisreichen Rennen - das ist einfach unglaublich! Ich bin überglücklich. Wir hatten auf Regen gehofft, weil unsere Pace im Trockenen noch nicht schnell genug ist. Ein Regenrennen war unsere einzige Chance, heute um den Sieg mitzukämpfen - und diese Möglichkeit haben wir genutzt. Mein Team hat bei den Boxenstopps und der Strategie großartig gearbeitet - dieser Sieg gehört unserer gesamten Mannschaft. Dennoch müssen wir mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Wir wissen, dass wir uns unter normalen Bedingungen noch steigern müssen und genau das wollen wir in den kommenden Wochen Schritt für Schritt umsetzen."

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix), Platz 2: !Das Rennen war chaotisch, ich bin mit meinem Podiumsplatz sehr zufrieden. Zur Mitte des Rennens sah die Situation für mich so aus, als würden wir keine Punkte mitnehmen. Ein Dank an die Leute, die die Entscheidung getroffen haben, mich zur richtigen Zeit an die Box zu rufen. Ich habe nur versucht, mein Auto heil durchzubringen."

Edoardo Mortara (Audi Sport Team Abt), Platz 3: "Ein tolles Gefühl nach einem so enttäuschenden vergangenen Jahr. Wir hätten bereits in Hockenheim auf dem Podium sein können. Heute wäre sogar noch mehr als der dritte Platz möglich gewesen. Als wir den zweiten Satz Regenreifen montiert hatten, war der Reifendruck sehr niedrig und ich konnte zunächst keinen Grip aufbauen. Ich habe gekämpft, um mein Rennen zu beenden. Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis."

Augusto Farfus (BMW Team RBM), Platz 5: "Das war das verrückteste Rennen, das ich in der DTM je gefahren bin. Am Anfang waren die Bedingungen richtig tückisch, und ich musste auf den Prime-Reifen ziemlich kämpfen. Die Jungs auf Optionsreifen konnten wesentlich schneller fahren. Dann kamen der Regen und drei Safety-Car-Phasen. Damit konnten wir in Sachen Strategie etwas riskieren, und das hat sich bezahlt gemacht. Es ist schade, dass ich die Strafe bekommen habe, die mich fünf Sekunden gekostet hat. Sonst wäre ich wahrscheinlich Dritter geworden. Doch alles in allem bin ich zufrieden. Es war gut, von Startplatz acht als Fünfter ins Ziel zu kommen und damit Punkte zu sammeln. Wir müssen daran arbeiten, in der Qualifikation besser zu werden, damit wir um die Top-Plätze kämpfen können."


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Wolfgang Schattling (Leiter DTM-Management): "Dieser Sieg tut dem gesamten Team gut. Christian ist ein super Rennen gefahren und unsere Mannschaft hat die richtigen Entscheidungen getroffen. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass wir unter normalen Bedingungen noch immer einen Rückstand haben, den wir Schritt für Schritt aufholen müssen. Es liegt noch ein langer Weg vor uns. Heute genießen wir diesen Erfolg, aber schon ab morgen arbeiten wir weiter, um den Abstand zu unseren Konkurrenten zu verkleinern. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass unser Technikteam in einer schwierigen Phase des Rennens eine super Strategieentscheidung getroffen hat. Vor dem Start konnte niemand damit rechnen, dass wir das Rennen gewinnen würden. Nach der zweiten Safety Car-Phase begannen wir langsam zu hoffen, dass es uns tatsächlich gelingen könnte. Als Mike Rockenfeller gegen Rennende nah an Christian herankam, stieg unser Puls noch einmal an. Umso mehr freuen wir uns, dass es am Ende zum Sieg gereicht hat."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Die DTM-Fans haben viel Action gesehen: knallharte Zweikämpfe, Ausrutscher, Überholmanöver und ein Pokerspiel bei den Strategien, das am Ende jene belohnt hat, die besonders viel riskiert haben. Bei Mike (Rockenfeller) und Edo (Mortara) hatten wir ein glückliches Händchen, andere blieben leider unbelohnt, obwohl sie tolle Rennen gefahren sind. Insgesamt hatte unser RS 5 DTM an diesem Wochenende einen starken Auftritt."

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): "Das war aufgrund der Witterungsbedingungen ein unglaublich turbulentes und hektisches Rennen – sicher eines der spannendsten der vergangenen Jahre. Mit dem Ausgang können wir natürlich überhaupt nicht zufrieden sein. Er spiegelt auch nicht die Performance unserer BMW M4 DTM wider. Wenn man von der Poleposition startet, will man natürlich gewinnen. Aber dafür hat uns heute das Rennglück gefehlt. Vor allem Marco Wittmann hatte ein sehr unglückliches Rennen. Erst ist ihm beim ersten Neustart ein kleiner Fahrfehler unterlaufen, später haben ihn technische Probleme eingebremst. Augusto Farfus konnte unter diesen Bedingungen noch das Maximum herausholen. Glückwunsch an Christian Vietoris und Mercedes-Benz zu einem spektakulären Sieg."


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