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![]() Der Neuseeländer Earl Bamber gewinnt den siebten Lauf in Spa und reist als Tabellenführer nach Hause ![]() Es ist dieses ganz besondere Wochenende im Spätsommer – der Porsche Supercup zieht nach Belgien, tritt in Spa an. Die Routiniers unter den Piloten reiben sich bereits Wochen vorher vor Vergnügen die Hände, die Neulinge erstarren bei der Streckenbegehung in Eau Rouge oder Blanchimont vor Ehrfurcht. Wieder andere verneigen sich vor der Historie dieser einzigartigen Rennstrecken, denken an die Piloten die hier groß geworden sind oder die auf dem Ardennenkurs ihr Leben verloren. Spa ist etwas ganz besonderes. Hier fahren zu dürfen, adelt den Motorsportler. „Als ich von der Streckenbegehung am Donnerstag zurück kam, hätte man aus meinem Gesicht ein Smiley machen können“, sagt Porsche-Junior Connor der Phillippi, der wie knapp das halbe Starterfeld des Porsche Mobil 1 Supercup zum allerersten Mal in Spa antreten darf. „Diese Höhenunterschiede auf der Strecke sind ja unglaublich“, gestikuliert er wild mit den Händen um deutlich zu machen“ wie steil es in Eau Rouge bergauf geht und wie stark das Gefälle wieder an anderen Streckenabschnitten ist. „Mir geht’s wie Connor“, sagt Christopher Zöchling: „Ich bin eine Spa-Jungfrau, werde heute Nachmittag im Training zum allerersten Mal mit einem Auto über den Kurs fahren.“ Zumindest eine flotte Joggingrunde hat sich der Wahlbrite am Donnerstag aber schön gegönnt. In einer knappen Dreiviertelstunde umrundet er im Laufschritt den 7-Kilometer-Kurs. „Eau Rouge looks likes the road to heaven“, schaut Ali Hamdan aus Kuala Lumpur, Malaysia, gegen die „Eiger Nordwand des Motorsports“. Dem Supercup-Rookie fehlt jeglicher Vergleich aus seiner asiatischen Heimat: „Eine solche Strecke habe ich noch nie gefahren.“ 27 Fahrer nahmen am Freitag das freie Training in Angriff. Zunächst wechselten die Positionen des öfteren. Am Ende konnte sich der Neusseländer Earl Bamber (Fach Auto Tech) in Szene setzen. Er war mit 2:25,044 Minuten der schnellste Mann im Feld. Hinter ihm lagen Nicki Thiim (Lechner Racing Team) und der Tabellenführer Kuba Giermaziak (VERVA Lechner Racing Team). Michael Ammermüller (Lechner Racing Team) musste sich zunächst mit Rang fünf zufrieden geben. Auf Platz zehn hatte sich der schnellste Gaststarter Maxime Jousse vom Sèbastien Loeb Racing Team platziert. Sven Müller (Team Project 1) und Connor de Phillipppi (Förch Racing by Lukas MS) die in der Rookiewertung auf den Rängen zwei und drei liegen, nahmen die Plätze sechs und 19 ein. Auf der legendären Rennstrecke von Spa fuhr Earl Bamber (Fach Auto Tech) im Qualifying des Porsche Mobil 1 Supercup auf die Pole-Position. Er steht damit im siebten Lauf am Sonntag neben Nicki Thiim (Walter Lechner Racing Team) in der ersten Startreihe. „Spa ist einfach eine Wahnsinnsstrecke! Obwohl ich Zweiter in der Meisterschaft bin, ist dies meine erste Pole-Position im Supercup in diesem Jahr. Wenn ich ehrlich bin, kann ich das Rennen kaum erwarten“, sagte ein zufriedener Bamber, der als Porsche International Cup Scholarship Fahrer eine besondere Förderung von Porsche erhält. Die drittschnellste Zeit auf dem 6,973 Kilometer langen Kurs in den Ardennen gelang am Samstag dem Franzosen Côme Ledogar (Pro GT by Alméras). Das 30-minütige Zeittraining wurde für die 27 Piloten des Porsche Markenpokals zur Herausforderung. Am Morgen hatte es in Spa stark geregnet und an einigen Stellen war es auf der Strecke noch feucht. Langsam tasteten die Piloten sich in ihren 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup an ihr Limit und erst am Ende der Session kam es zu einem regelrechten Zeitengewitter. Schlag auf Schlag wechselte die Führung und zwei Minuten vor Schluss gelang Bamber mit 2:23.673 Minuten die schnellste Runde auf dem hügeligen Kurs in den Ardennen. Thiim freute sich über Platz zwei: „Hier aus der ersten Startreihe loszufahren, ist sehr gut. Ich bin froh über meine schnelle Zeit.“ Der französische Gaststarter Ledogar beeindruckte mit der drittschnellsten Zeit. „Auf der Strecke war es wegen einiger nasser Flecken gar nicht so einfach. Aber grundsätzlich ist es wirklich großartig auf diesem herausfordernden Kurs zu fahren“, sagte der 23-Jährige. Die 27 Piloten waren keine fünf Minuten nach dem Qualifying zurück an ihren Teamzelten als ein Regenguss das halbe Fahrerlager unter Wasser setzte. Porsche-Junior Sven Müller (Team Project 1) ließ sich von den wechselnden Witterungsbedingungen nicht aus dem Konzept bringen und genoss das Fahrgefühl. „Eau Rouge ist echt der Hammer. Ein Hauch hat gefehlt und ich wäre abgeflogen. Mit Platz vier bin ich auf dieser schweren Strecke richtig zufrieden.” Porsche-Junior Klaus Bachler (Konrad Motorsport) rangiert als Fünfter direkt hinter Müller. „Ich habe mir für das Rennen eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Ich bin voller Optimismus, denn im vergangenen Jahr konnte ich hier gewinnen”, fasst Bachler seinen Einsatz zusammen. Der 23 Jahre alte Gaststarter Maxime Jousse (Sébastien Loeb Racing) belegte im Zeittraining Rang sechs. Dem Meisterschaftsführenden Kuba Giermaziak (VERVA Lechner Racing Team) gelang keine Top-Zeit und er startet von Platz elf. Als Dreizehnter geht Porsche-Junior Connor de Phillippi (FÖRCH Racing by Lukas Motorsport) ins Rennen: „Ich hatte Probleme, mich ans Limit heranzutasten. Aber hier kann man überholen und das ist gut.” Wie eng das Fahrerfeld zusammen liegt, zeigt der Fakt, dass die besten 15 Piloten im Qualifying alle innerhalb einer Sekunde lagen. Überhaupt nicht zufrieden war Porsche-Junior Alex Riberas (Mc Gregor powered by Attempto Racing) mit seiner Leistung: „Platz 21 ist einfach zum Vergessen. Ich hatte Probleme im Auto und muss jetzt ganz genau in die Daten schauen, um zu analysieren, woran es liegt.” Der Porsche Mobil 1 Supercup ist die Speerspitze der 19 weltweit ausgetragenen Porsche Markenpokale. Beim Rennwochenende auf der legendären Rennstrecke in Spa treffen vier Meisterschaftsführende aufeinander: Der Franzose Côme Ledogar liegt momentan an der Spitze der Gesamtwertung des Porsche Carrera Cup France. Der Erste des Porsche Carrera Cup Italia ist der erst 18 Jahre alte Italiener Matteo Cairoli. Der Deutsche Christian Engelhart führt im Porsche Carrera Cup Deutschland. Der Neuseeländer Earl Bamber wird im Porsche Carrera Cup Asia momentan auf Platz eins geführt. Der Porsche Mobil 1 Supercup ist die internationale Plattform der Markenpokale. In Spa starten 27 Fahrer aus 16 verschiedenen Nationen. Ihren siebten Lauf nahmen die 37 Protagonisten am Sonntagvormittag bei trockenem Wetter unter die Räder. Der Tabellenführer Kuba Giermaziak startet nur von Startposition elf und wird alles daran setzen, um weiter nach vorne zu kommen. Nach der Einführungsrunde konnte der Pole-Setter Earl Bamber seine Position zunächst behaupten und führte die Meute in die erste Kurve. Hier kamen sie alle mit viel Disziplin hindurch. Wenig später war der Pole-Setter von der Strecke abgekommen, konnte zunächst die Position halten, geriet dann aber etwas ins Schlingern und Nicki Thiim zog sofort vorbei und hatte damit die Führung übernommen. Der Gegenkonter kam zwar, aber Earl Bamber musste erst einmal zurück stecken. Bereits in der ersten Runde ging es zur Sache. Der Gaststarter Comè Ledogar wurde angeschubst und schlug ein. Auch Michael Ammermüller erlitt das gleiche Schicksal. Er wurde zuvor von Ben Barker entsorgt. Unterdessen war Christian Engelhart mit einem beschädigten Fahrzeug im Frontbereich unterwegs. Nach dieser Runde führte Nicki Thiim mit einem Vorsprung von 0,575 Sekunden vor Earl Bamber und Klaus Bachler. Kuba Giermaziak hatte bereits Plätze gut gemacht und befand sich auf Rang neun. Michael Ammermüller war zwischenzeitlich zu seiner Crew in die Box zurückgekehrt. Wenig später konnte er die Fahrt wieder aufnehmen. Auch der Gaststarter Marc Cattaneo (PRO GT by Alméras) musste unfreiwillig die Box aufsuchen. Die ersten beiden hatten sich nach drei Runden vom übrigen Feld abgesetzt. Nicki Thiim musste absolute Kampflinie fahren, denn der Druck des Neuseeländers wurde Runde um Runde stärker. Überall im Feld wurden harte aber faire Positionskämpfe ausgetragen. Klaus Bachler auf Platz drei konnte das Tempo der beiden Führenden nicht mitgehen und war mit über fünf Sekunden zurückgefallen. Bei einem Kampf zwischen Sven Müller und Christopher Zöchling, drehte sich Letzterer von der Strecke und verlor dadurch etlich Plätze. Diese Aktion wurde wenig später von der Rennleitung untersucht. Klaus Bacher hatte sich bei Halbzeit des Rennens etwas von seinen Verfolgern befreien können. Zwischenzeitlich hatte sich Kuba Giermaziak auf Rang sieben nach vorne gearbeitet. In der fünften Runde setzte sich der Neuseeländer neben den Dänen und konnte dann auch in Führung gehen. Er versuchte auch sofort sich von Nicki Thiim abzusetzen. Dies gelang ihm dann auch in der gleichen Runde. Der Tabellenführer versuchte nun Clemens Schmid unter Druck zu setzen. Sven Müller auf Platz vier führte eine Armada von vier Fahrzeugen an. In dieser Gruppe lauerte jeder auf den Fehler seines Vordermannes, um ihn dann niederzuringen. Hinter diesen vier hatte sich ein Duo gebildet mit Connor de Phillippi und Jaap van Lagen. Es ging um Platz neun. Immer wieder versuchte der Niederländer eine Lücke aufzutun, um Connor de Phillippi zu überholen, doch dieser schlug ihm immer wieder die Tür vor der Nase zu. Ein teaminternes Duell war entstanden zwischen Sven Müller und Phillip Eng. Hier ging es um den vierten Platz. Wobei Phillip Eng Runde um Runde von Clemens Schmid unter Druck gesetzt wurde. Bei noch drei zu fahrenden Runden hatten die Project 1-Buben es geschafft sich ein wenig Luft zu verschaffen. Zur gleichen Zeit hatte Jaap van Lagen einen Platz gut gemacht und war auf Platz neun vorgefahren. Sven Müller unterdessen war viel zu schnell unterwegs, verbremste sich und segelte quer neben der Strecke entlang. Er konnte seine Position zwar behaupten, doch bei dieser Aktion hatte er sich seinen rechten Vordereifen ruiniert. Die sechs Piloten hinter ihm waren alle schneller unterwegs als Sven Müller, doch er setzte sich immer noch gut zur Wehr und behauptete Platz vier. An der Spitze hatte sich Earl Bamber mit 4,980 Sekunden auf und davon gemacht. Nicki Thiim und Klaus Bachler auf den Plätzen zwei und drei fuhren ein einsames Rennen. Christopher Zöchling hatte sich auf Rang 15 nach seinem Dreher in der Anfangsphase wieder nach vorne gearbeitet. Nach elf Runden wurde Earl Bamber mit über zehn Sekunden Vorsprung als Sieger abgewunken vor Nicki Thiim und Klaus Bachler. Die dahinter kämpfende Truppe fuhr überall auf der Strecke nur nicht da wo sie fahren sollten. Sven Müller sah die Zielflagge als Vierter. Der Tabellenführer Kuba Giermaziak überquerte die Ziellinie auf Rang acht. Tabellen: | ||||||||||||||||||||||||