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Das ‚Schinkenrennen’ beendet die VLN-Saison 2014
Nürburgring Drift Cup in der Müllenbachschleife

Das Saisonfinale ist stets ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite ist das Motorsportjahr nun vorbei und man kann stolz auf das Geleistete zurückblicken. Auf der anderen Seite ist dem eingefleischten Motorsportler auch bewusst: Nun folgen Tage und Wochen, an denen sich buchstäblich kein Rad dreht. Mit einer Traditionsveranstaltung endet am Samstag, 25. Oktober die Langstreckensaison in der ‚Grünen Hölle’. Der 39. DMV Münsterlandpokal – den Teilnehmern unter dem Namen ‚Schinkenrennen’ bekannt – bildet den krönenden Abschluss des 38. Jahres der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Der Name ist Programm, denn den Siegern winkt bei der abendlichen Siegerehrung neben dem obligatorischen Pokal ein Westfälischer Schinken als zusätzlicher Bonus. Diese Tatsache ist für die mehr als 165 Teams zusätzliche Motivation, denn die kulinarische Köstlichkeit aus der Heimat des veranstaltenden MSC Münster möchte sich niemand entgehen lassen. Rund um die Nordschleife ist das Erlebnis Langstreckenmeisterschaft kostenlos. Für die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs und einen Besuch im Fahrerlager inklusive Startaufstellung sind pro Person familienfreundliche 15 Euro zu entrichten. Jugendliche unter 14 Jahren haben freien Eintritt. Tickets sind an den Tageskassen vor Ort erhältlich. Alle Informationen rund um die populärste Breitensportserie Europas gibt es im Internet auf der Webseite www.vln.de.


CS

Den Preis für die weiteste Anreise darf man guten Gewissens schon vor dem Rennen vergeben. Wenn Tony Richards am Samstagmorgen im Aston Martin V8 Vantage das Training aufnimmt, hat der Neuseeländer bereits eine mehr als 18.000 Kilometer weite Anreise hinter sich. Richards, der sich das Cockpit des britischen Supersportlers mit Aston-Martin-Boss Dr. Ulrich Bez und dem Schweizer Andreas Bänziger teilt, ist der perfekte Beweis dafür, dass der Reiz der berüchtigten Nürburgring Nordschleife ungebrochen ist. Und er ist nur einer von vielen: Dem Ruf der ‚Grünen Hölle’ folgen Piloten aus den USA, Russland und Thailand genauso wie aus den europäischen Nachbarländern. Der Faszination der schönsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt kann sich eben niemand entziehen. Ähnlich wie das Aston-Martin-Trio setzen auch Guy Smith, Steven Kane und Andy Meyrick auf Rennsporttechnik von der britischen Insel. Die drei Sportwagenspezialisten pilotieren beim VLN-Finale zum zweiten Mal den bulligen Bentley Continental GT3. Nach der Premiere beim neunten Lauf, die durch eine Kollision und anschließende Reparaturarbeiten geprägt war, schickt sich das Werksteam nun an, weitere Erfahrungen im Renneinsatz auf der Nordschleife zu sammeln.


Die Konkurrenz wird es dem Neuling allerdings erneut nicht leicht machen. Erfahrene VLN-Teams stehen Gewehr bei Fuß, um noch einmal voll zu punkten. Der Favoritenrolle können sich Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huisman mit drei Saisonsiegen nicht entziehen. Das Trio wird im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing zum wiederholten Mal von Frank Stippler unterstützt. Der etatmäßige Audi-Pilot fuhr beim neunten Lauf einen neuen Rundenrekord auf der 24,358 Kilometer langen Kombination auf Nürburgring Sprintkurs und Nordschleife. Dass dieser nicht in die offiziellen Statistiken eingehen wird – Stippler erzielte die Rundenzeit im Zeittraining – dürfte ihn dabei nur wenig stören. Vielmehr hat er sich die Hochachtung seiner Mitstreiter erfahren.


Die Teams Weiland Racing, Car Collection Motorsport und Hofor Racing setzen auf den starken Mercedes-Benz SLS AMG GT3, der in diesem Jahr schon für drei Gesamtsiege gut war. Nicht verstecken müssen sich auch die beiden Besatzungen des Team Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop. Die beiden BMW Z4 GT3 sind immer für eine vordere Platzierung gut. Selbiges gilt auch für den Porsche 911 GT3 RSR des Wochenspiegel Team Manthey, den Audi R8 LMS ultra der Brüder Dennis und Marc Busch, den McLaren MP4 12C GT3 von Dörr Motorsport und den Ford GT3 von Jürgen Alzen Motorsport. Spannung ist in jedem Fall garantiert.


Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring schreibt neben der Fahrerwertung, in der die offiziellen Meister gekürt werden, weitere Sonderwertungen aus. In der VLN Produktionswagen Trophäe, der VLN Junior Trophäe und der VLN Speed Trophäe sind ebenfalls Siegerpokale zu vergeben. Hinzu kommen die Cup-Wertungen von BMW, Opel und TMG, die bei den VLN-Rennen nicht nur für packenden Motorsport sorgen, sondern ihrerseits mit Ruhm und Ehre verknüpft sind. In Wertung kommen in der Saison 2014 neun Rennen – der 46. ADAC Barbarossapreis wurde aufgrund von Nebel abgebrochen – und laut Reglement wird so ein Streichergebnis angewendet. Die Addition der besten acht Ergebnisse fließt in die Tabellen ein.


In Sachen Meisterschaft fiel beim neunten Lauf eine Vorentscheidung. Rolf Derscheid und Michael Flehmer feierten im BMW 325i den siebten Klassensieg bei den VLN Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum. Damit liegen die beiden ambitionierten Privatiers in der Tabelle rechnerisch uneinholbar in Führung und werden, unter normalen Umständen, nach dem Saisonfinale symbolisch die Startnummer eins in Empfang nehmen. Noch offen ist die Entscheidung auf den Verfolgerplätzen. Hannu Luostarinen und Tim Schrick haben beste Aussichten auf Platz zwei in der Meisterschaft. Das Duo fuhr beim neunten Lauf zum fünften Sieg in der Opel Astra OPC Cup-Klasse. Der Vorsprung auf den drittplatzierten Adam Osieka, der nach sieben Rennen in der Porsche-Cup-Klasse beim letzten Lauf zusammen mit Steve Jans (Luxemburg) bei den VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum punktete, ist alles andere als ein Ruhekissen.


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Bezogen sind die Positionen in der Produktionswagen-Wertung. Derscheid/Flehmer haben hier einen deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz. Platz zwei belegt Manuel Metzger vom Black Falcon Team TDM Friction vor seinen Teamgefährten Ivan Jacoma und Christian Schmitz. Schmitz ist auch einer der Protagonisten in der Junior-Wertung. Mit einem Rückstand von 1,65 Punkten lauert er hinter dem Tabellenführer Max Partl, der zusammen mit Jörg Weidinger im BMW M235i Racing Cup punktete.

In der VLN Speed Trophäe – der Sonderwertung der Top-Fahrzeuge – liegt das Frikadelli Racing Team an der Spitze. Mit drei Saisonsiegen sammelten die Stammfahrer Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Patrick Huisman kräftig punkte und führen mit 25 Punkten Vorsprung vor dem Audi R8 LMS ultra von Phoenix-Racing, mit dem Marc Basseng und Frank Stippler zuletzt auf Rang drei fuhren. Da bei Punktgleichheit die Anzahl der Siege zum Tragen kommt, ist der Frikadelli-Mannschaft der Sieg nicht mehr zu nehmen.

In den Cup-Klassen ist lediglich die BMW-Wertung bereits entschieden. Die ersten Meister in dem Cup der Münchener heißen Daniel Zils, Norbert Fischer und Uwe Ebertz vom Team Adrenalin Motorsport. Im Opel Astra OPC Cup – hier führt Thorsten Wolter zusammen mit den Brüdern Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche – sowie dem TMG GT86 Cup, wo Arne Hoffmeister und Fabian Wrabetz in Front liegen, werden die Titel beim Saisonfinale entschieden.


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Der 39. DMV Münsterlandpokal führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden. Die Startplätze werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr vergeben. Das Rennen beginnt pünktlich um 12 Uhr.

Für alle Driftfans findet vom 24. bis 26. Oktober 2014 der vierte und letzte Lauf des Nürburgring Drift Cup statt. In der Müllenbachschleife treffen sich Driftexperten aus ganz Europa, um die Zuschauer mit quietschenden Reifen und soundstarken Motoren zu beeindrucken. Unterstützt von FALKEN High Performance Tyres, der AUTO BILD Sportscars und Skylimit, veranstaltet der Nürburgring eines der größten Drift-Events in Deutschland. Tickets sind im info°center und an den Tageskassen erhältlich. Inhaber eines VLN Tickets erhalten eine Ermäßigung auf das Samstag- und Sonntag-Ticket.

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