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Vorletzter Lauf zur VLN auf dem Nürburgring

Es ist in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring eine nicht selten genutzte Phrase, aber doch so häufig zutreffend: Beim neunten Lauf, dem ROWE DMV 250-Meilen-Rennen des AC Monheim, ist alles am Start, was Rang und Namen hat. Rund 190 Fahrzeuge werden beim vorletzten Vier-Stunden-Rennen der Saison 2014 an den Start gehen. Dabei feiert der bullige GT3-Bolide aus dem traditionsreichen Hause Bentley eine Weltpremiere und nimmt zum ersten Mal im Renneinsatz die legendäre Nürburgring Nordschleife unter die Räder. Der britische Supersportler hört auf den klangvollen Namen Continental GT3 und wird von den drei britischen Werkspiloten Guy Smith, Steven Kane und Andy Meyrick pilotiert. Daneben gibt es eine Reihe kleiner Anekdoten, die dafür sorgen werden, dass das Rennen gleich in mehrfacher Hinsicht Geschichte schreiben wird. Rund um die Nordschleife ist das Erlebnis Langstreckenmeisterschaft kostenlos. Für die geöffneten Tribünen am Grand-Prix-Kurs und einen Besuch im Fahrerlager inklusive Startaufstellung sind pro Person familienfreundliche 15 Euro zu entrichten. Jugendliche unter 14 Jahren haben freien Eintritt. Tickets sind an den Tageskassen vor Ort erhältlich. Alle Informationen rund um die populärste Breitensportserie Europas gibt es im Internet auf der Webseite www.vln.de.


Der Bentley Continental GT3 wartet mit Zahlen auf, die die Herzen aller Motorsport-Fans höher schlagen lassen. Für Leistung sorgt ein vier Liter V8-Motor. Gegenüber dem Serienmodell, das in der automobilen Oberliga eher im Komfortsegment einzuordnen ist, verordnete der britische Hersteller dem Rennsport-Pendant eine radikale Schlankheitskur, die mehr als eine Tonne Gewichtsersparnis mit sich bringt. So war der GT3-Bolide in seiner Debütsaison auf Anhieb erfolgreich. In dem europäischen GT3-Championat ‚Blancpain Endurance Series’ fuhr Bentley-Motorsport auf Anhieb auf Rang zwei in der Fahrer- und Teamwertung.

Die Konkurrenz wird es dem Neuen in der ‚Grünen Hölle’ allerdings nicht leicht machen und die Protagonisten sind geschlossen am Start, ihrerseits die Lorbeeren einzufahren. Die Bandbreite der GT3-Renner reicht von Aston Martin Vantage GT3 über Audi R8 LMS ultra, BMW Z4 GT3, Ford GT3, McLaren MP4 12C GT3, Mercedes-Benz SLS AMG GT3, Nissan GT-R NISMO GT3 bis hin zum Porsche 911 GT3 R. Für die deutsche Sportwagen-Speerspitze aus Zuffenhausen steht nach wie vor ein Rekord ins Haus, denn der legendäre 911er errang in der Geschichte der Langstreckenmeisterschaft bislang 199 Siege.


YB

Etwas bescheidener geht Le-Mans-Sieger Marco Werner ins Rennen. Der langjährige Audi-Werksfahrer feiert beim neunten VLN-Lauf sein 30-jähriges Motorsport-Jubiläum. Die Wurzeln des gebürtigen Dortmunders liegen in der populärsten Breitensportserie Europas und hier hat er heute auch wieder seine bevorzugte Heimat gefunden. Ein kleiner Wermutstropfen: Werner hat in der VLN noch nie den Sprung auf das Podest geschafft. So erfolgreich seine Karriere auch verlief – er trug sich neben drei Erfolgen in Le Mans auch in Daytona und in Sebring in die Siegerlisten ein – auf der Nordschleife hat es noch nicht geklappt. Das ROWE DMV 250-Meilen-Rennen bestreitet Werner zusammen mit Christopher Haase und Markus Winkelhock im Audi R8 LMS ultra der Audi race experience. Ein Podestplatz ist in dieser Konstellation in greifbarer Nähe und es wird rund um die Nordschleife kaum einen VLN-Fan geben, der ihm diesen Erfolg nicht gönnen würde.


Ein Erfolgserlebnis ist für VLN-Pilot Tim Scheerbarth bereits der Blick auf die Teilnehmerliste. Der VLN-Champion von 2011 hat in den vergangenen sieben Jahren eine steile Erfolgskurve in der Langstreckenmeisterschaft hingelegt und bestreitet beim neunten Lauf zum ersten Mal ein Rennen in einem gesamtsiegfähigen Fahrzeug. Scheerbarth teilt sich das Cockpit des Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit dem Schweden Andreas Simonsen, Hubert Haupt und David Jahn. Dass er auf der Nordschleife auch in leistungsstarken Fahrzeugen schnell ist, hat Scheerbarth 2013 und 2014 bereits mit Klassensiegen im Porsche bei den VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum unter Beweis gestellt. Im Flügeltürer aus Affalterbach peilt er ein Top-5-Ergebnis an.


Ihr Renndebüt in der ‚Grünen Hölle’ feiert beim 250-Meilen-Rennen Lena Strycek. Die Tochter von Volker Strycek, 1984 erster DTM-Champion, langjähriger Opel-Sportchef und regelmäßiger VLN-Teilnehmer, wagt nach einer fundierten Ausbildung in der RCN-Leistungsprüfung – einer Mischung aus Gleichmäßigkeitsrunden und Sprint-Abschnitten auf der Nürburgring Nordschleife – jetzt den nächsten Schritt in den echten Rennsport. Die 24-Jährige teilt sich das Cockpit eines Opel Astra GTC/OPC mit Uwe Stein und Peter Venn. Damit haben nun beide Sprösslinge aus dem Hause Strycek ihren Weg in die Langstreckenmeisterschaft gefunden. Bereits 2012 debütierte ihr Bruder Robin und sammelte mit Fahrzeugen von Honda, BMW und schließlich Opel seine ersten Erfahrungen. Bei der Veranstaltung des AC Monheim ist selbstverständlich auch Vater Volker mit von der Partie. Er bestreitet das Rennen auf gleich zwei Fahrzeugen: dem kultigen Opel Manta rund um Olaf Beckmann und im Opel Astra OPC Cup zusammen mit Stefan Kissling.


CS

Jetzt wird es ernst. Nur noch zwei Rennen haben die Teilnehmer im TMG GT86 Cup Zeit, wichtige Punkte im Kampf um den erneut extrem spannenden Gesamtsieg im Markenpokal der TOYOTA Motorsport GmbH (TMG) zu sammeln. Beste Voraussetzungen auf den Cup-Sieg haben derzeit die aktuellen Tabellenführer, Maciej Dreszer, Arne Hoffmeister und Fabian Wrabetz im von Dörr Motorsport eingesetzten TMG GT86 CS-V3 mit der Startnummer 534. Eine besondere Überraschung ist das für Arne Hoffmeister nicht. „Es war ganz klar unser Ziel, in dieser Saison vorn mitzufahren und im Kampf um den Titel ein Wörtchen mitzureden. Das hat ja bisher auch ganz gut funktioniert und daran wollen wir beim nächsten Rennen anknüpfen“, sagt der 26-jährige Kfz-Mechatroniker. Besonderen Druck in der Rolle des Gejagten spürt Hoffmeister dabei nicht. „Wir kennen das Auto, wir kennen die Strecke und jeder im Team weiß ganz genau, was zu tun ist. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir auch diesmal Punkte einfahren werden.“


Damit das möglichst viele Zähler werden, stockt das Team Dörr Motorsport sein Aufgebot auf. Denn nach der Arithmetik der VLN ist die Menge der zu vergebenen Zähler immer abhängig von der Anzahl der Starter in einer Klasse. Zusätzlich zu den zwei permanent gemeldeten Autos kommen bei Dörr Motorsport diesmal zwei weitere TMG GT86 CS-V3 zum Einsatz. „Eines dieser Autos wird mit drei amerikanischen Fahrern besetzt sein. Das andere Auto teilen sich der finnische Rallyefahrer Sebastian Lindholm, sein Sohn Emil und einer unserer Stammfahrer, der einen Doppelstart absolvieren soll“, erklärt Team-Manager Uwe Isert.

Die Amerikaner und Finnen sind beim neunten Saisonlauf allerdings nicht die einzigen internationalen Gäste im TMG GT86 Cup. Zum dritten Mal in diesem Jahr setzt Leipert Motorsport aus Wegberg bei Mönchengladbach ein Auto für das Toyota Team Thailand ein. Das Cockpit teilen sich erneut Arto Suttipong Smittachartch, Präsident der Toyota Racing Development in Thailand und Sportwagen-Pilot Nattavude Charoensukhawatana. Dritter Fahrer im Team ist diesmal Vutthikorn Inthraphuvasak, der erstmals im TMG GT86 Cup dabei ist.

Nico Ehlert, Principal Engineer Customer Motorsport: „Das kribbeln im Bauch nimmt zu: Der Endspurt im Kampf um den Titel verspricht viel Spannung. Ich freue mich riesig auf das bevorstehende Rennen, zumal dieser Lauf durch unsere internationalen Gaststarter eine besondere zusätzliche Würze bekommt. Das zeigt zudem einmal die große Anziehungskraft unseres Markenpokals.“


YB

Das ROWE DMV 250-Meilen-Rennen führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Sprintkurs und Nordschleife. Der Startschuss fällt pünktlich um 12 Uhr, zuvor werden im Zeittraining von 8:30 bis 10 Uhr die Startplätze ausgefahren.

VLN / YB