FIA-GT
ATS Formel 3 Cup
F3-EuroSeries
Seat Leon Supercopa>
motorsport-guide
MRT
DMSB



Die DTM zum zweiten Male in Moskau
Heimspiel für Vitaly Petrov

Die DTM gastiert nach 2013 an diesem Wochenende zum zweiten Mal in ihrer Geschichte auf dem Moskau Raceway. Der fünfte DTM-Lauf der Saison 2014 geht auf dem rund 80 Kilometer nordwestlich von Moskau gelegenem Rundkurs in diesem Jahr über die lange Variante. 48 Mal müssen die Piloten das 3.931 Kilometer lange Asphaltband umrunden. Der Moskau Raceway ist ein Linkskurs und im Vergleich zum Vorjahr 1,4 Kilometer länger. Auf der mit knapp 900 Metern längsten Geraden erreichen die Fahrer mit 250 Kilometern pro Stunde die Höchstgeschwindigkeit. Wegen der vielen Kurven gehört die Strecke jedoch zu den langsameren in der DTM. „Im letzten Jahr wurde auf der Kurzanbindung eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 158 km/h erreicht. Im Vergleich dazu werden in Hockenheim im Schnitt 172 Stundenkilometer gefahren“, erklärt Hankooks DTM-Renningenieur Christophe Stucki. Der moderne Fahrbahnbelag ist glatt und geschlossen. Die Piloten müssen den Hankook Rennreifen schnell auf die optimale Arbeitstemperatur bringen, um das hohe Grip-Level des Pneus voll ausschöpfen zu können.

Christophe Stucki (Hankooks DTM-Renningenieur): „Die Lauffläche unseres Reifens wird in Moskau kaum gefordert, da der Asphalt nicht aggressiv ist. Deshalb ist eine gute Fahrzeugabstimmung wichtig, um den Pneu in das optimale Temperaturfenster zu bringen. Anspruchsvoll wird es dagegen kurz nach Start und Ziel in der langen Rechtskurve, die einen Radius von 180 Grad hat. Die Kurve drei ist fast genauso lang wie alle anderen auf dem Kurs zusammen und eine der wenigen, die rechts herum führt. Dabei kommt es zu einer starken Belastung des linken Vorderreifens, der ansonsten auf dem Linkskurs in Moskau weniger gefordert wird. Wenn der Pneu in dieser Kurve nicht seine optimale Arbeitstemperatur hat, kann es zu einem gewissen Drop-Off-Effekt kommen."


Ein Heimspiel ist der fünfte Saisonlauf für den russischen Ex-Formel-1-Piloten Vitaly Petrov, der in Diensten von Mercedes-Benz 2014 seine Debütsaison in der populärsten internationalen Tourenwagenserie bestreitet. Als Tabellenführer reist BMW-Fahrer Marco Wittmann nach Russland, und mit dem Vorjahressieg im Hinterkopf tritt der amtierende DTM-Champion Mike Rockenfeller an. Mercedes-Benz reitet nach dem vierten DTM-Lauf auf der Erfolgswelle. Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg auf dem Norisring meldete sich Robert Wickens zurück. Der Kanadier fuhr seine ersten 25 Zähler ein und stürmte in der Fahrerwertung von Null auf Position sieben. Für die Sternfahrer war es in dieser Saison nach dem Sieg von Christian Vietoris in Oschersleben der zweite Triumph. Wittmanns Vorsprung auf den zweitplatzierten Mortara beträgt 19 Zähler.


Obwohl besagte Audi-Werksfahrer geschlossen im vorderen Bereich der Fahrerwertung positioniert sind – auf einen Sieg warten die erfolgsverwöhnten Ingolstädter seit vier Rennen. 2013 hatte Mike Rockenfeller die Premiere auf dem Moscow Raceway dominiert und mit der Bestzeit im Qualifying sowie dem Rennsieg den Grundstein für seinen späteren Titelgewinn gelegt. Vitaly Petrov will bei seinem Heimspiel endlich die ersten Punkte einfahren. Bei den ersten vier Saisonrennen in seiner DTM-Premierensaison kam der Russe über Position 17 nicht hinaus. Dies soll sich auf dem Moscow Raceway grundlegend ändern. Der 57-fache Grand-Prix-Pilot, der in der Königsklasse einen Podestrang sowie eine schnellste Rennrunde auf seinem Konto verbuchen konnte, pilotierte im vergangenen Jahr das Mercedes AMG C-Coupé Renntaxi und verfügt so über grundlegende Streckenkenntnisse. „Das wird mir leider nicht viel helfen“, sagt Petrov. „Es gibt eine Reihe von Fahrern, die – wenn auch auf dem kürzeren Streckenlayout – im letzten Jahr hier Erfahrungen sammeln konnten.“ Der 29-Jährige weiß dennoch, dass ihm ein ganz besonderes Rennwochenende bevorsteht. „Das werden für mich drei stressige Tage, denn Motorsport wird in Russland immer populärer, und es werden viele Fans aus dem ganzen Land kommen.“ Mit trockenem Humor fügt er hinzu: „Hoffentlich nehmen die mich nicht so weit in Anspruch, dass ich keine Zeit mehr habe, mit meinen Ingenieuren zu reden.“ Seine Chancen für das Rennen sieht er realistisch: „Meine Rundenzeiten sind im Vergleich zum Beginn der Jahres stetig besser geworden, und ich fühle mich im DTM-Mercedes jetzt sehr wohl. Trotzdem wird das Rennen alles andere als einfach. Da nützt mir auch der Heimvorteil nichts.“


Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr freuen wir uns sehr auf die Rückkehr nach Moskau. Die längere Version des ‚Moscow Raceway‘, die in diesem Jahr gefahren wird, sollte unserem BMW M4 DTM besser liegen als zuletzt der Norisring. Wir haben im vergangenen Jahr in Augusto Farfus einen unserer Fahrer auf dem Podium gesehen. Nun ist es unser Ziel, ein ähnliches oder sogar besseres Ergebnis zu erreichen. Auf dem Norisring konnten wir trotz einiger Probleme zumindest Schadensbegrenzung betreiben. Marco Wittmann führt die Fahrerwertung weiterhin an. Wir sind zuversichtlich, dass in Moskau wieder mehr BMW Fahrer als zuletzt Punkte sammeln werden.“

Marco Wittmann (BMW Team RMG): „Das neue Streckenlayout sollte uns allen entgegenkommen, denn es gibt insgesamt mehr Kurven, schnelle Ecken und lange Geraden. Das Rennen wird auf jeden Fall interessanter als auf dem winklige Kurs im letzten Jahr. Mein Qualifying war damals schwach, und es war schwer, im Rennen Boden gutzumachen. Das will ich in diesem Jahr besser machen. Als Meisterschaftskandidat sehe ich mich noch nicht: Meine Saison lief bislang sehr gut. Aber es sind noch sechs Rennen zu fahren – da kann sich noch vieles ändern. Zum Thema DTM-Champion kann ich vielleicht in zwei bis drei Läufen etwas sagen. Aktuell fahre ich einfach von Rennen zu Rennen“

Timo Glock (BMW Team MTEK): „Ich bin sehr gespannt auf die längere Strecke. So wie sie aussieht, sollte sie viel Spaß machen und mit ihren Kurven unserem Auto deutlich besser liegen als zuletzt der Norisring. Hoffentlich können wir das Pech der letzten Rennen abschütteln und wieder einmal Punkte einfahren.“


Dieter Gass (Leiter Audi - DTM): „Für unsere Mannschaft ist der erste Saisonsieg längst überfällig. Wir haben mit nahezu allen Fahrern eine durchgängig starke Performance, während die Konkurrenz immer wieder Höhen und Tiefen erlebt. Für as Rennen in Moskau ist unser Ziel, den Vorjahressieg zu wiederholen – auch wenn ir auf einer anderen Streckenvariante fahren. Wir sind in diesem Jahr mit einer usgeglichenen Mannschaftsleistung unterwegs und haben noch zahlreiche Fahrer m Rennen um die Meisterschaft. Das bedeutet auch, dass es für den Sieg in Moskau schon in unseren Reihen gleich mehrere heiße Kandidaten gibt.“

Mike Rockenfeller (Audi Sport Team Phoenix): „Mit der Pole-Position und dem Sieg hatte ich 2013 ein Traumwochenende in Moskau. Natürlich wünsche ich mir, dass ich dort nach zwei schwierigen Rennen die richtige Antwort geben kann. Mit einem etwas glücklicheren Händchen bei einigen Kleinigkeiten haben wir gute Chancen, wieder vorne dabei zu sein.“


Foto CS

Für die DTM-Teams von Audi, BMW und Mercedes-Benz ist die Reise gen Osten eine besondere logistische Herausforderung – bei der sie übrigens von DTM-Logistik-Partner DHL unterstützt werden. In 14 Gruppen haben sich insgesamt 67 Lkw auf den Weg nach Moskau gemacht. Neben den Trucks der DTM-Teams gehören die Team-Trucks der FIA Formel-3-Europameisterschaft genauso dazu, wie Lkws von Dienstleistern aus den Bereichen Hospitality und TV-Übertragung. Die Reise führt die Konvois – je nach Abfahrtsort – von Deutschland über Polen und Litauen zunächst bis nach Lettland. Bis dorthin werden zum Beispiel die drei Trucks des Audi Sport Team Phoenix – beheimatet am Nürburgring – bereits knapp 2.000 Kilometer zurückgelegt haben. Nach der Zollabfertigung an der lettisch-russischen Grenze, die bei der Ein- und Ausreise bis zu zehn Stunden dauern kann, geht es über die M9 weiter in Richtung Moskau. Bis zum Zielort sind es zwar nur noch 520 Kilometer, aber die haben es in sich: Mit den gesetzlich vorgeschriebenen Lenkpausen werden für die letzte Etappe rund 22 Stunden einkalkuliert. Damit die wertvolle Fracht mit DTM-Rennfahrzeugen und Equipment auch sicher am Zielort ankommt, werden die Konvois mit jeweils zwei Begleitfahrzeugen eskortiert. Die ersten Trucks der DTM-Teams wurden für Dienstagnachmittag erwartet.


Am siebten Rennwochenende der FIA Formel-3-Europameisterschaft 2014 fahren die Akteure erstmals auf dem 3,931 Kilometer langen Moscow Raceway vor den Toren der russischen Hauptstadt. Der 17-jährige Esteban Ocon, Tabellenführer der Fahrerwertung, ist dabei einer der wenigen Fahrer, die Streckenkenntnisse mitbringen – wenn auch aus einer anderen Formel-Rennserie. Der ein Jahr jüngere Max Verstappen, der sein stärkster Verfolger in der Gesamtwertung ist , hat hingegen bisher noch keinen Kilometer auf der erst 2012 eröffneten Rennstrecke absolviert. Neben Ocon war auch der Brite Jake Dennis schon auf dem Moscow Raceway unterwegs. 2013 bestritt er die beiden russischen Läufe zum Formel Renault 2.0 Eurocup und holte als bestes Resultat Rang fünf. Auch Dennis’ Landsmann Jordan King fuhr bereits vor zwei Jahren Rennen der Formel Renault 2.0 auf der russischen Rennstrecke, damals auch gegen Esteban Ocon.


Foto CS

Motorsport-Legenden, Sportstars und Playmates sorgen für einen reizvollen Mix bei einem Showrennen im Volkswagen Scirocco R-Cup in Moskau. Im Rahmenprogramm des DTM-Rennwochenendes auf dem Moscow Raceway wird der umweltschonende Markenpokal mit Erdgas-Fahrzeugen erstmals Station in Russland machen. Möglich wird die Premiere durch den Volkswagen Partner Gazprom, der seit vergangener Saison exklusiv den Treibstoff für die Rennen mit dem Cup-Scirocco liefert. Das Showrennen verspricht beste Unterhaltung, denn die insgesamt 16 Piloten und Pilotinnen aus sechs Nationen kommen aus unterschiedlichsten Bereichen. Mika Salo, Jan Lammers und Nicola Larini wurden durch ihre Auftritte in der Motorsport-Königsklasse Formel 1 weltweit bekannt. Larini, DTM-Champion von 1993, ist dabei sicher der Top-Favorit auf den Sieg im Showrennen. Bereits 2013 in Hockenheim konnte er als Legenden-Gaststarter den Saisonauftakt im Scirocco R-Cup für sich entscheiden. Ebenfalls schon in der Formel 1 getestet hat der wohl bekannteste russische Rennfahrer und Audi-Pilot in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, Roman Rusinov (RUS), der auch einen Klassensieg beim 1000-km-Rennen von Le Mans und Erfolge im GT-Bereich in seiner Motorsport-Karriere gefeiert hat.


Foto: YS

Ein Sieganwärter in Moskau ist auch die Tourenwagen-Legende Manuel Reuter. Seit dieser Saison ist er Mentor im Volkswagen Scirocco R-Cup und kennt sich bestens mit den bis zu 285 PS starken Rennautos aus. Die Liste der Motorsport-Stars im Feld wird durch Rallye-Legende Markku Alén, den zweimaligen russischen Rallye-Meister Andrey Sevastyanov und Andrey Karginov weiter aufgewertet. Eine weitere große Hoffnung der Gastgeber ist Mikhail Kozlovskiy, der seit 2013 mit Lukoil Racing in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC antritt. Er ist ebenso am Start wie Formel-3-Fahrer Nikita Zlobin und WEC-Pilot Viktor Shaitar vom russischen Team SMP.

Rallye-Erfahrung bringt die in der Europameisterschaft aktive Russin Inessa Tushkanova mit, die aber auch abseits der Piste als Playboy-Model überzeugen konnte. Sogar Playmate des Jahres war im Jahr 2008 Doreen Seidel. Die hübsche Münchnerin ist die einzige Stammpilotin im Volkswagen Scirocco R-Cup, die auch in Moskau mit von der Partie ist. Sie hat in diesem Jahr schon zehn Punkte gesammelt und duellierte sich am letzten Juniwochenende auf dem Norisring auch mit Sven Hannawald. Der Skisprung-Olympiasieger von 2002 will in Moskau angreifen. Gleiches gilt für Torwartlegende Jerzy Dudek aus Polen, der in diesem Jahr als Stammpilot im Volkswagen Castrol Cup Polen sein Talent beweist. Dudek hatte 2005 mit dem FC Liverpool die UEFA Champions League gewonnen, spielte von 2007 bis 2011 bei Real Madrid. Danach wechselte der 60-fache polnische Nationalspieler in die PS-Szene – und erlebt mit dem Auftritt beim Showrennen im Volkswagen Scirocco R-Cup ein weiteres Highlight.


Foto: YS

Den genauen Ablauf der Veranstaltung findet ihr hier: Zeitplan 5. Lauf DTM, Moskau Raceway.

Hotels können über die Intorist travel agency, 150, Prospect Mira, Cosmos Hotel, Moscow Russia, 129366 gebucht werden. Kontakt per Telefon unter +7 495 9564153, per Mail unter budanov@intourist.ru oder im Internet www.intourist.com.


Foto: YS

YS / MB