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Capricorn kauft Nürburgring
Automobil- und Motorsport-Zulieferer erhält doch den Zuschlag; HIG und ADAC gehen leer aus

Der Automobil- und Motorsport-Zulieferer Capricorn hat den Zuschlag für den Kauf des Nürburgrings erhalten. Wie Sachwalter Jens Lieser am Dienstag Abend in einer Pressekonferenz bekannt gab, liegt die Investitionssumme bei über 100 Mio Euro, 25 Mio davon sollen in die weitere Entwicklung der Rennstrecke fliessen.

An der Spitze der 350 Mitarbeiter starken Capricorn Gruppe, mit Hauptsitz in Düsseldorf, steht der 51-jährige Robertino Wild, der federführend für die erfolgreiche Entwicklung seines Unternehmens steht, dass Standorte in Deutschland, England und Frankreich besitzt und im Gewerbegebiet Meuspath eine Fabrik für Carbonkomponenten betreibt. Desweiteren fertigt Capricorn Hochleistungs-Motorenteile für die Formel 1, Rallye, andere Motorsportaktivitäten und die Automobilindustrie, hauptsächlich die Volkswagen-Gruppe. Am Nürburgring will Robertino Wild ein Technologie-Cluster aufbauen und ein weiteres Gewerbegebiets für Top-Firmen aus der Automobil- und Motorsportindustrie an anderer Stelle entstehen lassen.


CS

www.motorracepics.de

Den Gastronomiebereich "Grüne Hölle" will Capricorn auf ein normales Maß reduzieren, einige Gebäude sollen dazu abgerissen werden, genauso wie die Achterbahn. Die bis zuletzt hoch gehandelte HIG Capital Investorengruppe um Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, Initiator der deutschen Teststrecke Bilster Berg, schied auf der Zielgeraden aus. Ebenfalls chancenlos war eine erst vor kurzem gegründete regional ansässige Gruppe Unternehmer, die den Freizeitpark übernehmen wollten und sich damit an das ADAC Angebot für die Rennstrecke andocken wollten. Der Automobilclub wurde bereits vor Wochen von den Insolvenzverwaltern "geparkt", da ihnen das Gebot von 30 Mio Euro zu niedrig war.

Auch wenn Capricorn den Zuschlag erhalten hat, spricht erst die EU-Kommission das letzte Wort zum Verkaufsprozess, da dass 330 Mio Euro teure Darlehen der landeseigenen Investitions- und Strukturbank (ISB) zum Umbau des Freizeitparks, samt weiterer Zahlungen des Landes an die Nürburgring GmbH bis heute von der EU geprüft werden. Solange nicht geklärt ist, ob in der Vergangenheit zu Unrecht Steuergelder verwendet wurden und ob die Investorensuche nach EU-Regeln verlief, ist der Vertrag nicht gültig. Denn bei einem negativen Bescheid aus Brüssel, könnte die EU vom Käufer verlangen, die beanstandeten Kapitalspritzen ans Land zurückzahlen zu müssen.